Soyen/Rieden - Fledermaus-Population in den Kirchen hat sich vergrößert
Seit Jahrzehnten lebt die Fledermausart „Großes Mauseohr“ in den Kirchen von Soyen und Rieden. Dabei handelt es sich um die größte heimische Art in Bayern, welche meist in großen Kirchen- oder Schlossdächern ihr Sommerquartier bezieht.
Bei den in Soyen in den letzten Tagen stattgefunden Zählungen wurden in der Kirche St. Peter etwa 320 und in Rieden 90 Muttertiere gezählt. Dies sind in Soyen ungefähr 140 mehr als 2024 und in Rieden 20.
Diese große Schwankung ist auch für den Zähler, Fledermausexperte Dr. Andreas Zahn etwas ungewöhnlich, denn normalerweise bekommen Mausohren ein Kind pro Jahr. Von den Jungen einer Kolonie überleben aus verschiedenen Gründen etwa 50 Prozent den Winter nicht. Und von den überlebenden Jungtieren kehren dann nur die weiblichen Tiere mit ihren Müttern zurück. Hinzu kommt auch noch, dass Fledermäuse meist erst im zweiten Lebensjahr geschlechtsreif sind.
Im Fall von Soyen ist es deshalb wahrscheinlicher , dass hier ein größerer und durchaus normaler „Quartiertausch“, beispielsweise mit der Kirche in Gars stattgefunden hat. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass eine Population sich beispielsweise aufgrund von Bauarbeiten Störungen am letzten Sommerquartier, nun ein neues ruhigeres gesucht hat und in Soyen fündig geworden ist.
Ganz allgemein geht es den Fledermauspopulationen in Soyen ganz gut, da hier noch großflächige ländliche Kulturlandschaft mit Seen, Hecken, Alleen und alten Baumbeständen zu finden ist. Des Weiteren bieten auch viele Holzfassaden und die zwei fledermausfreundlichen Kirchen im Gemeindegebiet einen guten Wohnraum.