Willkommen bei der Ortsgruppe Bernau!
Termine und Veranstaltungen
Stammtisch der Ortsgruppe
Wann? – Üblicherweise jeden 2. Montag im Monat um 19:30 Uhr.
Wo? – Pizzeria LA VELA, Aschauerstr. 22, 83233 Bernau.
Was? – Gelegentlich steht der Stammtisch unter einem bestimmten Thema.
Ankündigung im "Bernauer". Auch Nicht-Mitglieder sind herzlich willkommen. "Schnuppern" Sie doch mal rein.
Nächster Stammtisch:
Am Montag, den 14. April 2025 um 19:30 Uhr in der Pizzeria LA VELA in Bernau.
WANDERUNGEN
Sa., 22. März 13:00 Uhr | Frühblüher und Vogelstimmen Wanderung im Priental Treff: Prien, Parkplatz 1 an der Beilhackstraße Dauer: ca. 3 Std. |
Die Wanderungen fallen bei Schneefall/Regen aus.
Das Jahresprogramm unserer Wanderungen finden Sie hier "Naturspaziergänge 2025"
Einladung zur Jahreshauptversammlung 2025 der BN-Ortsgruppe Bernau
Einladung zur Jahreshauptversammlung 2025 der BN-Ortsgruppe Bernau
am Dienstag, 01. April, 19.30 Uhr
im Gasthof Kampenwand, Aschauer Str.22, 83233 Bernau
Programm:
Vortrag: “Ist die Wärmepumpe für mein Haus geeignet?”, Einsatz im Gebäudebestand bei Ein- und Mehrfamilienhäusern, mit Gerhard Marx, Enegieberater der Verbraucherzentrale Bayern und Heizungsbaumeister
Anschließend: Jahresbericht der 1. Vorsitzenden,
Kassenbericht der Schatzmeisterin, Entlastung des Vorstands,
Aussprache zu den Berichten
Aktivitäten der Kreisgruppe
und Ausblick, Diskussion, Anträge, Anregungen
Wir freuen uns auf zahlreichen Besuch, natürlich auch von Nichtmitgliedern.

Baumfällungen und Hitzelsberg - März 2025
Stillstand am Hitzelsberg
Der Hitzelsberg ist weiterhin ein wichtiges Anliegen des BN. Durch den positiv beschiedenen Bürgerentscheid vom 24. November '24 ist die Gemeinde verpflichtet, dafür zu sorgen, dass auch in Zukunft keine Bebauung des Gebiets stattfindet und die hohe ökologische Wertigkeit erhalten bleibt. Allerdings vermisst man Bemühungen oder Aussagen der Bürgermeisterin in dieser Richtung. Die Ausweisung als Geschützter Landschaftsbestandteil, vom BN vor fünf Jahren beantragt und vom Landratsamt bereits zugesagt, kommt nicht so recht voran. Seit 2021 gibt es bereits eine Verordnung, seitdem warten wir auf deren Inkrafttreten. Auch die Stellungnahmen der „Träger öffentlicher Belange“ zum Chaletdorf wurden bisher weder dem Gemeinderat noch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Dabei gibt es berechtigte Zweifel daran, ob die Planungen wirklich im besten Einvernehmen mit den Behörden erfolgt waren, wie immer vom Investor beteuert wurde. Die Mehrheit der Gemeinderäte scheint das aber nicht zu interessieren.
Baumfällungen am Seeufer
Im Februar wurde der BN von erschrockenen Bürger:innen über die umfangreichen Baumfällungen am Seeufer und an der Birkenallee informiert. Daraufhin wendeten wir uns an die Gemeinde mit der Bitte um eine Erklärung, warum die Fällungen so massiv ausgefallen waren. Bei einem Ortstermin mit dem Gärtner und Baumgutachter der Gemeinde, dem Bauhofleiter und der Bürgermeisterin wurde uns erklärt, warum die Weiden, Pappeln und Eschen der Motorsäge zum Opfer gefallen waren. Da sie im Geltungsbereich der Chiemsee-Schutzverordnung gestanden hatten, hätte eigentlich eine Genehmigung durch die Untere Naturschutzbehörde (UNB) eingeholt werden müssen. Durch die Argumentation der „Verkehrssicherungspflicht“ konnte diese jedoch umgangen werden. Leider nimmt in der heutigen Zeit immer mehr die Mentalität überhand, Haftung und Eigenverantwortung auf Dritte (in diesem Fall auf die Gemeinde) abzuwälzen. Dies führt teilweise zu absurden und überzogenen Vorsichtsmaßnahmen. Man sicherte uns zu, dass die noch stehenden Bäume nicht mehr gefährdet seien (Fällungen und Rückschnitte sind ohnehin nur bis zum 28.02. erlaubt), und dass ab dem Herbst 2025 bei Baumarbeiten im Bereich der Chiemsee-Schutzverordnung die UNB im voraus miteinbezogen werde.


Schutz des Hitzelsbergs auf Dauer sicherstellen


Die Entscheidung über den Hitzelsberg ist gefallen. Der BN bedankt sich bei allen Wählerinnen und Wählern, die der Natur den Vorzug vor einem Chaletdorf gegeben haben, das große Umwälzungen und massive Zerstörungen auf dem Berg bedeutet hätte. Er darf nun, nach dem Bürgerwillen, vorerst nicht weiter bebaut werden. Dazu zählt, neben dem Gebiet des Bebauungsplans, auch der gesamte Südhang bis zur Engelländer Straße und eine (ehemals) artenreiche Feuchtwiese südlich davon. Diese beherbergte unter anderem eine nach EU-Naturschutzrecht geschützte Tier-Pflanzengemeinschaft von Großem Wiesenknopf, schwarzer Knotenameise und dunklem Wiesenknopf-Ameisen-Bläuling. Durch (absichtlich) unsachgemäße Pflege ist die Fläche verbuscht und artenärmer geworden. Aber sie hat durch ihre Hangquellen noch das Potenzial, sich zu einer artenreichen Streuwiese zurück zu entwickeln. Nun liegt es am Landratsamt, den Hitzelsberg endlich unter den ihm zustehenden Schutz zu stellen, als Geschützten Landschaftsbestandteil nach dem Bayerischen Naturschutzgesetz. Den Antrag darauf hat der Bund Naturschutz in Rosenheim schon vor fast 4 Jahren gestellt. Aus fachlicher Sicht gibt es keine Einwände dagegen, es fehlte bisher lediglich die Gebietsabgrenzung. Man wollte die Baupläne der Gemeinde nicht behindern und hat deshalb abgewartet. Nun ist die Unterschutzstellung endlich möglich und kann in die Wege geleitet werden.
Für andere Bauvorhaben, wie sie allenthalben um den Chiemsee aus dem Boden schießen, zum Beispiel die völlig überzogene Planung der VR-Banken beim Hotel Malerwinkel in Seebruck, ist der Erfolg des Bernauer Bürgerentscheids ein positives Signal, dass die Bürger:innen mit ihrem Engagement für Natur und Landschaft etwas bewirken können.
Die Ortsgruppe des Bund Naturschutz wünscht allen Bernauerinnen und Bernauern ein zufriedenes und frohes Weihnachtsfest und Mut und Zuversicht für das neue Jahr!
P.O.
Bürgerentscheid über den Hitzelsberg
Am 24.11. dürfen nun die Bürgerinnen und Bürger über die Zukunft des Hitzelsbergs entscheiden. Ein Chaletdorf mit ausufernder Bebauung für reiche Touristen, Verkehr und Trubel, oder naturnahe Wiesen und Waldränder mit einer reichen Flora und Fauna? Aufgrund des Artenreichtums hat das Landratsamt bereits vor Jahren der Ausweisung als geschützter Landschaftsbestandteil nach dem Bayerischen Naturschutzgesetz zugestimmt. Wir warten seitdem darauf, dass die entsprechende Verordnung in Kraft tritt, nur fehlt dazu noch die Gebietsabgrenzung. Man will dem Investor bzw. der Gemeinde nichts in den Weg legen, es entscheidet hier nicht der objektive ökologische Wert des Hitzelsbergs, sondern die Interessen derer, die ihn bebauen wollen.
Um allerdings, wie vom BN und der Naturschutzbehörde gefordert, die Wertigkeit der Wiesen zu erhalten, müssten sie so bewirtschaftet werden, wie das zuvor jahrzehntelang der Fall war, durch höchstens zweimalige Mahd und Unterlassen von Düngung. Dafür müssen die Eigentümer sorgen, die Firma Herecon und für den Südhang die Gemeinde. Ein Pflegekonzept, das der BN vor ein paar Jahren erstellt und den Verantwortlichen übergeben hat, wird leider nur in Teilen eingehalten.
Bereits vor dem 24.11., mit dem Erhalt der Wahlunterlagen, können sich die Bürger per Briefwahl entscheiden, ob der Hitzelsberg von Bebauung frei bleiben soll. Bitte gehen Sie doch einmal hinauf (Herecon hat den freien Zugang zugesichert) und machen Sie sich selbst ein Bild von dieser Landschaft, von den Wiesen und den Ausblicken auf Berge und See. Und entscheiden Sie dann, ob dort ein riesiges Tourismusprojekt mit allein 180 Stellplätzen für Fahrzeuge (Tiefgarage und oberirdisch), Restaurants, Wellness etc. und dem dazugehörigen Rummel hineinpasst. Oder ob wir hier einmal der Natur den Vorrang geben und dieses Kleinod für uns und zukünftige Generationen bewahren.
P.O.
LKW-Unfälle auf der Autobahn
Immer wieder passieren schwere LKW-Unfälle am Bernauer Berg, die das Auslaufen von mehreren hundert bis tausend Litern Öl oder Diesel zur Folge haben. Dadurch werden das Moosbachtal (kartiertes Biotop), der Moosbach selbst und der Irschener Winkel massiv bedroht. Deshalb hat sich die BN Ortsgruppe an Verantwortliche und Politiker gewandt, um hier endlich eine Lösung zu finden und die wertvollen Lebensräume zu schützen. Sie hat Briefe bzw. E-Mails an die bayerischen Minister Hermann und Glauber und an die Autobahn GmbH geschrieben. Die Antwort war, dass bereits Abhilfemaßnahmen in Form von Fertigschächten in Planung sind. Mit ihnen kann kurzfristig und unabhängig von dem geplanten Vollausbau der A8 erreicht werden, dass Öl und andere Schadstoffe zurückgehalten und sachgemäß entsorgt werden können. Allein die Finanzierung dafür steht auf wackeligen Beinen. So werden wir uns weiterhin mit Vehemenz dafür einsetzen, dass diese dringend nötige Maßnahme auch finanziert wird, und sind bereits in Dialog getreten mit dem Bundesverkehrsministerium und den Bundestagsabgeordneten in unserer Region. Und wir befürworten natürlich auch Maßnahmen, die helfen, solche Unfälle von vorneherein zu verhindern, und die bereits von der Polizei angedacht werden, wie eine weitere Reduzierung der zulässigen Geschwindigkeit und eine strikte Überwachung derselben.
P.O.
Filzn-Wanderung

Auf den Spuren des keltischen Bohlenwegs und des Torfabbaus in der Rottauer Filze Bei strahlendem Sonnenschein und großer Hitze machte sich eine Gruppe von knapp 20 Interessierten Ende Juli auf den Weg in die Rottauer und Hacken-Filze. Unter Leitung von Forstexperte Peter Hirschberger wurden urtümliche Moorwälder, die (versunkenen) Reste des prähistorischen Bohlenwegs und die ehemaligen Torfabbaufelder erkundet. Erfrischendes Ziel der Wanderung war schließlich die schön gelegene Kneipp-Anlage in Rottau.
P.O.
Bund Naturschutz sammelt alte Handys in der Apotheke
Seit Anfang April können Bernauer Bürger/innen ihre alten Handys und Smartphones in eine dafür bereit gestellte Box am (derzeitigen) Ausgang der Apotheke einwerfen. Die Rücknahme wird organisiert durch die Ortsgruppe des BN in Zusammenarbeit mit dem Team von „Mobile-Box“. „Mobile-Box“ ist ein beim Umweltamt registriertes Rücknahmesystem für gebrauchte Mobiltelefone, das 2012 von zwei Kölner BN-Aktiven gegründet wurde. Das Ziel von „Mobile-Box“ ist es, den Menschen eine unkomplizierte und umweltgerechte Entsorgung ihrer alten Handys zu ermöglichen.
Handys enthalten viele wertvolle Rohstoffe wie Silber, Gold, Kupfer oder Kobalt. Die Wiederverwertung schont zum einen die Umwelt in den Herkunftsgebieten, zum anderen schützt sie die Menschen in den Entwicklungsländern, die die Stoffe unter schwierigen Bedingungen abbauen müssen.
Ein herzlicher Dank geht an die Apothekerin Frau Jungbeck, die nicht zögerte, als die Anfrage an sie herangetragen wurde. Die Geräte werden inklusive der Akkus gesammelt, falls diese nicht beschädigt sind. Ladekabel können mit abgegeben werden. Sim- und Speicherkarten sollte man jedoch entfernen. Eventuell noch vorhandene Daten werden von „Mobile-Box“ vollständig gelöscht. Aktuelle Modelle wie Smartphones werden nach Möglichkeit repariert und wieder verkauft (ca. 5%). 0,50 bis 1,00 € pro abgegebenem Gerät gehen in Form einer Spende an den Bund Naturschutz in Bayern. So ist der Umwelt und den Verbrauchern in mehrerlei Hinsicht geholfen. Es wäre schön, wenn Sie Ihre ausgedienten Handys für den guten Zweck spenden würden.
Bei Fragen steht Ihnen die Vorsitzende der Ortsgruppe, Pia Ostler, zur Verfügung (bernau@bund-naturschutz.de)
Störche, Herbst-Drehwurz und Hochwasser



Ein langer und heißer Sommer ist vorbei, der Herbst verspricht noch schöne und warme Tage. Anfang August gab es im Chiemgau und bei uns in Bernau ein dramatisches Hochwasser-Ereignis, das gezeigt hat, dass der Klimawandel uns Alle weltweit betrifft, wenn auch in unterschiedlicher Form. Und es hat gezeigt, dass Flächen nicht unbegrenzt bebaut und versiegelt werden dürfen, denn das Wasser braucht freie Wiesen und Auwälder, um versickern zu können. Die Weißstörche haben zur Freude aller Bernauer erfolgreich gebrütet und sind wohl schon nach Afrika gezogen, wir hoffen, dass sie im nächsten Jahr wieder den Weg zu uns finden. In der Nähe der Aschauer Straße wurde im August auch ein Schwarzstorch gesichtet, der sehr selten ist und auf Bäumen in größeren Waldgebieten mit naturnahen Fließgewässern brütet. Beide Storchenarten sind auf der Roten Liste in Bayern. Ende Juli fand die Jahreshauptversammlung des vor drei Jahren gegründeten Landschaftspflegeverbands (LPV) Rosenheim statt. Leider hatte sich der Gemeinderat seinerzeit gegen einen Beitritt Bernaus ausgesprochen. Die Ortsgruppe des BN ist allerdings Mitglied. Der LPV wirkt landkreisweit mit Naturschutzprojekten und Biotoppflegemaßnahmen für eine intakte Kulturlandschaft, er berät Landwirte und Kommunen. Die Landschaftspflege wird meist von den heimischen Landwirten selbst durchgeführt. Am Hitzelsberg-Südhang hat wieder die unscheinbare Orchidee Herbst-Drehwurz geblüht, eine seltene Art der Roten Liste. Auch sonst sind die Wiesen und Waldränder reich an Pflanzen- und Tierarten, insbesondere Insekten, was in Zeiten des Artensterbens nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Der BN hat deshalb eine Unterschutzstellung beantragt, um diese Wiesen dauerhaft zu bewahren. Leider wurde im August der Einsatz des Mückengiftes Bti durch den AUV beschlossen. Entgegen wiederholter Beteuerungen werden dadurch nicht nur Stechmücken, sondern auch 50% der Zuckmückenlarven abgetötet, die nicht stechen und eine wichtige Nahrungsgrundlage für Libellen, Vögel, Amphibien und Fische darstellen. Die Kreisgruppe und der Landesverband des BN gaben im September eine umfangreiche und fundierte Stellungnahme gegen den 6-spurigen Ausbau der A8 von Achenmühle bis zum Bernauer Berg ab. Stattdessen wird ein moderater Anbau von Standstreifen dort, wo es diese noch nicht gibt, unterstützt.
Blumen- und Insektenvielfalt am Hitzelsberg




Exkursion auf den Hitzelsberg am 4. Juni 2019
Etwa 25 Teilnehmer einer geführten Wanderung über den Hitzelsberg mit dem Bund Naturschutz konnten sich von dem Reichtum an Tier- und Pflanzenarten und der einmaligen Lage zwischen den Bergen und dem Chiemsee überzeugen. Einzig der allgegenwärtige Lärm von der Autobahn trübte an diesem Abend zum Beginn der Pfingstferien die ansonsten beschauliche Idylle.
Gleich zu Beginn konnte man die kleinen Erdlöcher der gelbbindigen Furchenbiene, einer der zahlreichen Wildbienenarten, bestaunen, die sich jedoch in der Abendsonne schon zurückgezogen hatten.
An Pflanzen bot sich eine bunte Vielfalt, die Teilnehmer*innen zeigten sich sehr interessiert und übten sich im Bestimmen: Blaue Glockenblumen, gelber Klappertopf, lila Wiesenflockenblume, Schafgarbe, Samenstände des Wiesenbocksbart, blaue Witwenblume, violette Kuckuckslichtnelken, Zittergras, der niederliegende aromatisch duftende Thymian und der wilde Oregano. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass man solche Wiesen heutzutage suchen muss und dass sie einen großen Schatz darstellen. Der Grund für den Artenreichtum ist laut Pia Ostler von der Ortsgruppe des BN zum einen der Standort, vor allem aber die Art der Bewirtschaftung: Verzicht auf Düngung, höchstens zweimalige Mahd im Hochsommer und Herbst. So können sich auch seltene und geschützte Arten entwickeln wie diverse Orchideen oder die besondere Sommerwurz, die sich durch schmarotzende Lebensweise auszeichnet. Damit einhergehend ist auch ein großer Reichtum an Insekten wie (Wild-)Bienen, Heuschrecken, Schmetterlingen, Käfern und sogar Libellen. Auch davon konnten sich die Teilnehmer hör- und sichtbar überzeugen. Ein ständiges Zirpen und Summen kam von den Grillen im Gras und den Bienen und Hummeln auf den Blüten. An Schmetterlingen wurden u.a. der Distelfalter, Admiral, Kleiner Fuchs, verschiedene Bläulinge und der prächtige Schwalbenschwanz identifiziert.
Schließlich konnte man sogar einen Rotmilan hoch in der Luft beobachten, der auf den Wiesen Mäuse jagt und im angrenzenden Waldgebiet vielleicht sogar brütet.
Natürlich war auch der geplante Hotelbau auf dem Hitzelsberg Thema der Exkursion. Zweifelsfrei wird dies einen schwerwiegenden Eingriff darstellen, und aus Sicht des Naturschutzes wäre ein Belassen der Flächen im jetzigen extensiven und unbebauten Zustand das Wünschenswerteste. Umso mehr setzt sich der Bund Naturschutz dafür ein, dass die Auswirkungen der Bebauung so gering wie möglich gehalten werden und der einzigartige ökologische Wert des Gebiets berücksichtigt wird. Dazu gehört auch, dass alle unbebauten Flächen weiterhin im Sinne des Artenreichtums gepflegt und erhalten werden und vor allem der Südhang, der im Besitz der Gemeinde bleiben soll, auf unbestimmte Zeit gesichert und niemals bebaut wird.
Nicht zuletzt sollen die Flächen auch für die Bevölkerung zugänglich bleiben, ohne jedoch weitere Wanderwege anzulegen.
Bund Naturschutz ist Gründungsmitglied im Landschaftspflegeverband
Am 09. November 2018 wurde in Bad Aibling der Landschaftspflegeverband (LPV) für den Landkreis Rosenheim gegründet, von denen es damit 60 in ganz Bayern gibt. Neben dem Landkreis, Vertretern von Landwirtschafts- und Naturschutzverbänden und 29 Gemeinden beschloss auch die Ortsgruppe des BN in Bernau, dem Verband beizutreten, und wurde bei der Gründungsversammlung vom zweiten Vorsitzenden und Vorsitzenden der Kreisgruppe, Peter Kasperczyk, vertreten. Damit hat die Ortsgruppe bei Entscheidungen des Verbands ein Stimmrecht und kann Beratung und Dienstleistungen in Sachen Landschaftspflege beanspruchen. Hierfür wird ein hauptamtlicher Geschäftsführer für den Verband tätig sein.
Viele bayerische Landkreise haben bereits LPVs und machen damit gute Erfahrungen; so auch unser Nachbar-Landkreis Traunstein. Träger von Pflege- und Artenschutzmaßnahmen in den Gemeinden war bisher überwiegend der Landkreis, der die Arbeiten an örtliche Bauern oder den Maschinenring vergeben hat. Aufgrund veränderter Vorgaben muss der Landkreis jetzt jedoch eine Ausschreibung durchführen oder mindestens drei Angebote einholen. Dadurch wird der Verwaltungsaufwand für ihn zu groß. Der LPV unterliegt diesen Vorgaben nicht und kann die Arbeiten weiterhin an einen bewährten Landwirt oder den Maschinenring vergeben. 75 % der finanziellen Mittel, die über Förderprogramme generiert werden, kommen nach Auskunft der bayerischen Landeskoordinatorin im Deutschen Verband für Landschaftspflege direkt den Landwirten zugute.
Gerade vor diesem Hintergrund ist es schwer zu verstehen, dass der Gemeinderat in Bernau mehrheitlich eine Mitgliedschaft im LPV abgelehnt hat. Denn mit den südlichen Chiemsee-Mooren und dem Irschener Winkel wären zum Beispiel große Flächen vorhanden, die von einer beratenden Tätigkeit des LPV profitieren würden. Hier wurde, vielleicht aufgrund von Fehlinformationen, eine Chance vergeben mit dem Argument, der Jahresbeitrag von 0,20 € je Einwohner sei zu teuer. Auch hätte die Gemeinde ein Stimmrecht im Verband gehabt und darüber auch Einfluss, z.B. auf die Auswahl eines Geschäftsführers oder einer Geschäftsführerin, nehmen können.
Aber vielleicht besinnt sich die Gemeinde Bernau eines Besseren und beschließt doch noch, dem Verband nachträglich beizutreten.
Download-Liste
Vortrag Zukunftsfähige Energiepolitik
Wussten Sie das?
Rote Listen im länger: Welchen Anteil hat die Landwirtschaft?
"Kuckuck …?" Ruft’s nicht mehr. Rebhühner? Drastischer Schwund. Kiebitzbestände? Haben um die Hälfte abgenommen. Die früher weitverbreiteten Feldlerchen? Werden immer weniger. Dasselbe gilt für die Goldammern. Nach Angaben des Bundes Naturschutz in Bayern gelten heute in Europa 21 Prozent der Amphibien, 15 Prozent der Säugetiere und 13 Prozent der Vögel als stark gefährdet. 80 Prozent der Lebensräume sind nicht mehr intakt. Seit 1980 ist auf dem Gebiet der Europäischen Union demnach jeder zweite Vogel in der Agrarlandschaft verloren gegangen.
Beitrag in http://br.de/s/ksHrZV