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Wasserburg am Inn

Jahreshauptversammlung 2024 - Einladung

Einladung

zur Jahreshauptversammlung 2024

40 Jahre Ortsgruppe Bernau

Am 18. April, um 19.30 Uhr, im Gasthof Kampenwand (Saal)
Aschauerstr. 12, 83233 Bernau am Chiemsee

Tagesordnung:

  1. Bericht der 1. Vorsitzenden
  2. Kassenbericht
  3. Entlastung des Vorstandes
  4. Aussprache zu den Berichten
  5. 40 Jahre Ortsgruppe Bernau - Rückblick und Vorschau
  6. Rainer Auer, Kreisvorsitzender:
    Bericht über die Aktivitäten der Kreisgruppe Rosenheim
    Planfeststellungsbeschluss zum Ausbau der A8 Achenmühle - Bernauer Berg
    Ausbau der Kampenwandbahn.
  7. Diskussion, Anträge, Anregungen

Wanderung: Auf den Spuren des Bernauer Moorforschers Dr. Hans Schmeidl

Filzn-Wanderung

Auf den Spuren des keltischen Bohlenwegs und des Torfabbaus in der Rottauer Filze Bei strahlendem Sonnenschein und großer Hitze machte sich eine Gruppe von knapp 20 Interessierten Ende Juli auf den Weg in die Rottauer und Hacken-Filze. Unter Leitung von Forstexperte Peter Hirschberger wurden urtümliche Moorwälder, die (versunkenen) Reste des prähistorischen Bohlenwegs und die ehemaligen Torfabbaufelder erkundet. Erfrischendes Ziel der Wanderung war schließlich die schön gelegene Kneipp-Anlage in Rottau.

P.O.

Hochwasser und Flächenversiegelung

„Land unter“ hieß es Anfang Juni in weiten Teilen Südbayerns und auch in Bernau. Wieder einmal wurden wir von einem „Jahrhunderthochwasser“ heimgesucht, wie es mittlerweile schon alle paar Jahre vorkommt, in Bernau zuletzt im August 2020. Dies hat uns unmittelbar die Gefahren des Klimawandels und die Auswirkungen der zunehmenden Flächenversiegelung vor Augen geführt. Für Bäche und Flüsse gibt es immer weniger Flächen, um Hochwasser aufzunehmen. Intakte und renaturierte Moore können dagegen Hochwasserspitzen abmildern; das zeigen Erfahrungen aus den Mooren bei Raubling/ Nickelheim. Unter anderem sind auch am Hitzelsberg Keller voll gelaufen. Am Nordhang ergoss sich eine Schlammlawine in den Moosbach.

Angesichts dieser Ereignisse ist es unverantwortlich, an den dortigen Plänen festzuhalten, der Errichtung eines Luxus-Ferien-Ressorts mit einer bebauten Fläche von mindestens 6300 qm (ohne Terrassen und Tiefgarage). Die Visualisierungen des Planungsbüros zeigen das Ausmaß der Bebauung und auch die Unvereinbarkeit mit diesem landschaftlichen und ökologischen Kleinod in Bernau. Neben 39 Chalets in der Größe kleiner Einfamilienhäuser sind ein Apartmenthaus im Steilhang mit 1000 qm, ein Restaurant mit 100 Sitzplätzen und ein Wellnesscenter geplant. Dazu kommt die Tiefgarage unterhalb der Bergkuppe mit 170 Stellplätzen. Die besonders geschützten Flächen am Südhang sollen von Bebauung freigehalten werden, und  „unüberwindbare Hecken“ sollen Besucher und Gäste des Ressorts vom Betreten der Wiesen abhalten. Ob das wirksam ist, darf man bezweifeln. Und in der Tat sind nicht nur diese Flächen, sondern der gesamte Hitzelsberg besonders schützenswert. Durch die jahrzehntelange extensive Nutzung und Unterlassung von Düngung hat sich eine einzigartige Gemeinschaft von Pflanzen und Lebewesen entwickelt, die in enger gegenseitiger Abhängigkeit steht und durch die Bebauung akut bedroht ist.

Zwar ist die Waldrodung für die eigene Zufahrt gebannt; allerdings wird der nicht unerhebliche Verkehr über die Aschauer Straße den Ort sowie  die Engelländer- und Hitzelsbergstraße massiv belasten. Die Verkehrsprognosen mit der Annahme, dass viele Gäste mit dem Zug anreisen, das Ressort kaum verlassen o.ä., erscheinen sehr geschönt. Ebenso die Behauptung, dass der Investor Wohnungen für Personal vorgesehen hat; dies hat er selbst auf Nachfrage aus dem Gemeinderat dementiert. 

Nicht zuletzt wird die Zufahrt an einer als Naturdenkmal ausgewiesenen, bis jetzt vitalen 300-jährigen Eiche vorbeiführen; diese wird, trotz anderslautender Aussage einer Gutachterin, die Belastungen wohl kaum unbeschadet überstehen. 

P.O.

Besuch beim Wolf und im Moor

Im August machten sich 12 Mädchen und Buben mit drei Betreuer*innen auf ihren Fahrrädern ebenfalls auf den Weg nach Rottau, zum Museum Salz & Moor im Klaushäusl. Dort stand insbesondere die Ausstellung „Wer ist der Wolf“ auf dem Programm. Besonders beeindruckend fanden die Kinder (und auch die Erwachsenen) den präparierten Wolf, ein besonders gut geratenes Exemplar seiner Gattung. Auf zahlreichen Tafeln waren die Zusammenhänge rund um das (umstrittene und oft kontrovers diskutierte) Tier gut erklärt. Das Heulen, Winseln oder Knurren konnten die Kinder an einer Hörstation realistisch wahrnehmen, und schließlich auch über das Fell eines Wolfs streichen und es im Vergleich zu anderen Tieren wie Schaf, Fuchs oder Hase erspüren. Nach einer Brotzeit klang der Nachmittag bei Klettern und Schaukeln auf dem Moor-Spielplatz und der (erfolgreichen) Suche nach dem Sonnentau auf dem Moor-Erlebnisweg aus.

P.O.

Hitzelsberg: Termine im Herbst

Die Einwände und Stellungnahmen der Behörden zum Bebauungsplan Hitzelsberg mit (u.a.) 39 Chalets, Tiefgarage und Apartmenthaus sind nun bei der Gemeinde eingegangen. Mitte bis Ende September wird der Gemeinderat darüber entscheiden, dann sollen die Bürger*innen in einer Versammlung über den aktuellen Stand informiert werden. Wenn die nach der Behörden-Beteiligung erforderlichen Änderungen in die Pläne aufgenommen worden sind, wird der Bebauungsplan mit den Erläuterungen öffentlich ausgelegt, und jeder Bürger kann sie einsehen und seinerseits eine Stellungnahme dazu abgeben. Die Pläne werden wahrscheinlich auf der Internetseite der Gemeinde zur Verfügung stehen, für eine Einsichtnahme in die Stellungnahmen der Behörden muss man dagegen zum Rathaus gehen.

Ich appelliere an alle Bürgerinnen und Bürger, diese Gelegenheit wahrzunehmen und die Entscheidung über ein so wichtiges Naherholungsgebiet von Bernau nicht alleine dem Gemeinderat zu überlassen. Nicht umsonst haben Städte- und Landschaftsplaner im „Rahmenplan Ortsmitte“ vor 30 Jahren festgehalten, dass der Hitzelsberg als Frischluftschneise und landschaftlich und ökolologisch schützenswerte Fläche von weiterer Bebauung freizuhalten sei. Eine Forderung, angesichts der heutigen Umweltprobleme aktueller denn je! Natürlich bleibt es einem Gemeinderat vorbehalten, frühere Beschlüsse und Vereinbarungen aufzuheben. Ob es immer sinnvoll ist, ist eine andere Frage. Sollten die Fa. Herecon und die Gemeinde am massiven Umfang der Bebauung festhalten, liegen die erforderlichen Unterschriften für ein Bürgerbegehren schon in der Schublade. Und dann liegt die Entscheidung bei uns Bürgern selbst. 

P.O.

LKW-Unfälle auf der Autobahn

Immer wieder passieren schwere LKW-Unfälle am Bernauer Berg, die das Auslaufen von mehreren hundert bis tausend Litern Öl oder Diesel zur Folge haben. Dadurch werden das Moosbachtal (kartiertes Biotop), der Moosbach selbst und der Irschener Winkel massiv bedroht. Deshalb hat sich die BN Ortsgruppe an Verantwortliche und Politiker gewandt, um hier endlich eine Lösung zu finden und die wertvollen Lebensräume zu schützen. Sie hat Briefe bzw. E-Mails an die bayerischen Minister Hermann und Glauber und an die Autobahn GmbH geschrieben. Die Antwort war, dass bereits Abhilfemaßnahmen in Form von Fertigschächten in Planung sind. Mit ihnen kann kurzfristig und unabhängig von dem geplanten Vollausbau der A8 erreicht werden, dass Öl und andere Schadstoffe zurückgehalten und sachgemäß entsorgt werden können. Allein die Finanzierung dafür steht auf wackeligen Beinen. So werden wir uns weiterhin mit Vehemenz dafür einsetzen, dass diese dringend nötige Maßnahme auch finanziert wird, und sind bereits in Dialog getreten mit dem Bundesverkehrsministerium und den Bundestagsabgeordneten in unserer Region. Und wir befürworten natürlich auch Maßnahmen, die helfen, solche Unfälle von vorneherein zu verhindern, und die bereits von der Polizei angedacht werden, wie eine weitere Reduzierung der zulässigen Geschwindigkeit und eine strikte Überwachung derselben.

P.O.

Bürgerentscheid über den Hitzelsberg

Am 24.11. dürfen nun die Bürgerinnen und Bürger über die Zukunft des Hitzelsbergs entscheiden. Ein Chaletdorf mit ausufernder Bebauung für reiche Touristen, Verkehr und Trubel, oder naturnahe Wiesen und Waldränder mit einer reichen Flora und Fauna? Aufgrund des Artenreichtums hat das Landratsamt bereits vor Jahren der Ausweisung als geschützter Landschaftsbestandteil nach dem Bayerischen Naturschutzgesetz zugestimmt. Wir warten seitdem darauf, dass die entsprechende Verordnung in Kraft tritt, nur fehlt dazu noch die Gebietsabgrenzung. Man will dem Investor bzw. der Gemeinde nichts in den Weg legen, es entscheidet hier nicht der objektive ökologische Wert des Hitzelsbergs, sondern die Interessen derer, die ihn bebauen wollen.

Um allerdings, wie vom BN und der Naturschutzbehörde gefordert, die Wertigkeit der Wiesen zu erhalten, müssten sie so bewirtschaftet werden, wie das zuvor jahrzehntelang der Fall war, durch höchstens zweimalige Mahd und Unterlassen von Düngung. Dafür müssen die Eigentümer sorgen, die Firma Herecon und für den Südhang die Gemeinde. Ein Pflegekonzept, das der BN vor ein paar Jahren erstellt und den Verantwortlichen übergeben hat, wird leider nur in Teilen eingehalten.

Bereits vor dem 24.11., mit dem Erhalt der Wahlunterlagen, können sich die Bürger per Briefwahl entscheiden, ob der Hitzelsberg von Bebauung frei bleiben soll. Bitte gehen Sie doch einmal hinauf (Herecon hat den freien Zugang zugesichert) und machen Sie sich selbst ein Bild von dieser Landschaft, von den Wiesen und den Ausblicken auf Berge und See. Und entscheiden Sie dann, ob dort ein riesiges Tourismusprojekt mit allein 180 Stellplätzen für Fahrzeuge (Tiefgarage und oberirdisch), Restaurants, Wellness etc. und dem dazugehörigen Rummel hineinpasst. Oder ob wir hier einmal der Natur den Vorrang geben und dieses Kleinod für uns und zukünftige Generationen bewahren.

P.O.

Schutz des Hitzelsbergs auf Dauer sicherstellen

Die Entscheidung über den Hitzelsberg ist gefallen. Der BN bedankt sich bei allen Wählerinnen und Wählern, die der Natur den Vorzug vor einem Chaletdorf gegeben haben, das große Umwälzungen und massive Zerstörungen auf dem Berg bedeutet hätte. Er darf nun, nach dem Bürgerwillen, vorerst nicht weiter bebaut werden. Dazu zählt, neben dem Gebiet des Bebauungsplans, auch der gesamte Südhang bis zur Engelländer Straße und eine (ehemals) artenreiche Feuchtwiese südlich davon. Diese beherbergte unter anderem eine nach EU-Naturschutzrecht geschützte Tier-Pflanzengemeinschaft von Großem Wiesenknopf, schwarzer Knotenameise und dunklem Wiesenknopf-Ameisen-Bläuling. Durch (absichtlich) unsachgemäße Pflege ist die Fläche verbuscht und artenärmer geworden. Aber sie hat durch ihre Hangquellen noch das Potenzial, sich zu einer artenreichen Streuwiese zurück zu entwickeln. Nun liegt es am Landratsamt, den Hitzelsberg endlich unter den ihm zustehenden Schutz zu stellen, als Geschützten Landschaftsbestandteil nach dem Bayerischen Naturschutzgesetz. Den Antrag darauf hat der Bund Naturschutz in Rosenheim schon vor fast 4 Jahren gestellt. Aus fachlicher Sicht gibt es keine Einwände dagegen, es fehlte bisher lediglich die Gebietsabgrenzung. Man wollte die Baupläne der Gemeinde nicht behindern und hat deshalb abgewartet. Nun ist die Unterschutzstellung endlich möglich und kann in die Wege geleitet werden.

Für andere Bauvorhaben, wie sie allenthalben um den Chiemsee aus dem Boden schießen, zum Beispiel die völlig überzogene Planung der VR-Banken beim Hotel Malerwinkel in Seebruck, ist der Erfolg des Bernauer Bürgerentscheids ein positives Signal, dass die Bürger:innen mit ihrem Engagement für Natur und Landschaft etwas bewirken können. 

Die Ortsgruppe des Bund Naturschutz wünscht allen Bernauerinnen und Bernauern ein zufriedenes und frohes Weihnachtsfest und Mut und Zuversicht für das neue Jahr! 

P.O.