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Wasserburg am Inn

Um unsere Stromversorgung möglichst schnell und umweltverträglich erneuerbar zu machen, müssen wir alle Potenziale bereits versiegelter Flächen für die Photovoltaik verpflichtend nutzen. Daher setzt sich der BUND Naturschutz (BN) für eine Solarpflicht auf allen Dächern ein.

 

KONKRETE FORDERUNG DES BN

Der BN fordert daher eine Solarpflicht für alle geeigneten Neubauten. Dabei soll zusätzlich zu den bereits verpflichteten Nichtwohngebäuden ab 01.01.2024 diese Solarpflicht auch für neugebaute Wohngebäude gelten. Weitergehend soll auch für Bestandsgebäude ein Solarpflicht eingeführt werden. Hierbei soll zeitlich gestaffelt vorgegangen werden. Gewerblich genutzte Gebäude müssen bis 2028 ihr Dach mit Photovoltaik oder Solarthermie ausrüsten. Private Bestandsgebäude müssen bis 2030 eine solare Energienutzung auf geeigneten Dachflächen aufweisen. Für soziale Härtefälle muss die Staatsregierung eine geeignete Förderstruktur einrichten.

Die Argumente und Fakten im Detail finden Sie hier.

Der Ausbau der erneuerbaren Energien in Bad Endorf, insbesondere der Photovoltaik in Form von Kleinanlagen, hatte zuletzt einen Dämpfer erfahren (siehe auch Artikel des Ewerk Stern in der September-Ausgabe des Endorfer).

Der temporäre Einspeisestopp für neue PV-Anlagen wurde nun zwar ausgesetzt, es ist aber nicht absehbar, wie lange die zusätzliche Ausleitungskapazität der Reserveleitung Antwort ausreicht, um zusätzliche neue PV-Anlagen zur Einspeisung freizugeben.

Die zusätzliche Ausleitungskapazität wurde nicht offengelegt, weiterhin ist unklar, inwieweit bereits jetzt ein Einspeisemanagement umgesetzt und angewendet wurde, zumindest für größere Anlagen müsste dies der Fall sein.

Mit dem Begriff Einspeisemanagement, abgekürzt auch Eisman oder Einsman genannt, ist die vom Netzbetreiber vorgenommene Abregelung der Einspeisung von Strom aus Erneuerbaren Energien sowie KWK- und Grubengasanlagen in das Stromnetz gemeint. Diese Zwangsabregelung der Einspeisung wird notwendig, wenn einzelne Abschnitte eines Verteil- oder Übertragungsnetzes überlastet sind und ein solcher Engpass die Versorgungssicherheit bedroht.

Unsere Recherchen haben ergeben, dass andere Netzbetreiber vielfach ein Einspeisemanagement anbieten, dessen Einrichtung für Kleinanlagen nur wenige hundert Euro an Einmalkosten verursacht.

Wir halten deshalb die Umsetzung und konsequente Nutzung eines Einspeisemanagements für wenige kritische Tage im Jahr, an denen eine hohe Erzeugung aus PV-Anlagen mit einem geringen Verbrauch zusammentrifft (z.B. typischerweise Pfingstmontag) für dringend erforderlich, um für den weiteren Ausbau der Photovoltaik in Bad Endorf auch vor 2027 bereits nachhaltig gerüstet zu sein. Dieses Anliegen haben wir bereits im August diesen Jahres in einem persönlichen Gespräch mit Herrn Dr. Stern, welches wir als sehr konstruktiv empfunden haben, hinterlegt.

Wir haben uns nun entschlossen, einen Offenen Brief an die Gemeinde Bad Endorf, deren Gemeinderät*innen, den ersten Bürgermeister und dessen Stellvertreter*innen zu richten, um die Gemeinde und ihre politischen Organe, sowie die Öffentlichkeit auf die Notwendigkeit der Einführung eines technischen Einspeisemanagements, möglichst auch für Kleinanlagen, hinzuweisen. Darüber hinaus halten wir es für notwendig, den weiteren Ausbau des Stromnetzes und Anlagen zur Erzeugung sowie Speicherung erneuerbarer Energien konzeptionell anzugehen und im Rahmen eines mittel- bis langfristig tragfähigen Gesamtkonzeptes darzustellen.

Wollen Sie mit uns zu diesem Thema disktieren? Kommen Sie zu unseren Aktiven-Treffen oder wenden Sie sich an eine unserer Kontaktadressen!