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Wasserburg am Inn

"Kriegsbunker" weg - und alles wird gut?

BN-Leserbrief zum Bericht "Weg mit dem alten Bunker" im OVB vom 26.04.2014

Die Aktion der Initiative "Bürgerbeteiligung Zukunft Rosenheim" hört sich doch toll an: Weg mit dem "Kriegsbunker" - damit werden alle Verkehrsteilnehmer vom Autofahrer bis hinab zum Fußgänger glücklich, und sogar die Ökologie profitiert!

Das ist wohl zu schön um wahr zu sein. Denn dort, wo der Bunker steht, sehen die derzeitigen Planungen weder Parkplätze noch eine Bushaltestelle noch Fahrrad-Abstellanlagen vor. Zudem gibt es gewichtige Gründe, das Bauwerk aufzuwerten und zu erhalten: von den dort stehenden schönen Bäumen angefangen über die vielen Nutzungsmöglichkeiten des Hügels bis hin zur moralischen Verpflichtung, die Erinnerung an eine unliebsame Vergangenheit nicht einfach wegzuschieben. Neupflanzungen könnten den Wert der jetzigen Großbäume für Mensch und Natur allenfalls in Jahrzehnten erreichen - soviel zum Thema Ökologie!

Warum also dieser Aufwand für eine "Petition"? Maßgebliche Mitglieder der Initiative haben bisher schon einige fragwürdige Veränderungen der Planung angeschoben, zum Beispiel bei der Zahl und Lage von Kurzzeit-Stellplätzen, was zu Parksuchverkehr führen wird. Jegliche Verlagerung des Hol- und Bringverkehrs auf die Südseite wäre den Gewerbetreibenden am Bahnhof ein Dorn im Auge. Auch bei dieser Aktion dürfte wieder die Förderung des Autoverkehrs im Vordergrund stehen.

Die Nutzer von Bus, Fahrrad und den eigenen Gehwerkzeugen werden dagegen in die Röhre schauen. Für einen attraktiven Busverkehr zum Bahnhof und anderswohin müsste die Stadt ganz andere Aktivitäten entwickeln, zum Beispiel durch neue Bus/Fahrrad-Spuren und finanzielle Zuschüsse. Mit lediglich gut 1.000 Fahrrad-Stellplätzen wie von der Initiative gewünscht werden viele ihr Rad wieder irgendwo im Gelände deponieren. Je mehr motorisierter Individualverkehr am Südtiroler Platz herrscht, desto gefährlicher und unangenehmer wird es für Fußgänger und Radfahrer.

Dient so eine Initiative wirklich den Bürgern?

 

Zu den Leserbriefen "Bäume erhalten und Autoverkehr eindämmen" im OVB

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