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Löffelkraut & Co. - Betreuung der Wuchsorte im Landkreis Rosenheim 2019 und 2020

Auch im Jahr 2019 und 2020 lief die Betreuung der Wuchsorte durch die ehrenamtlichen Helfer weiter. Die fachliche Koordination lag wieder in den Händen von Gabriela Schneider. Die Wuchsorte wurden kontrolliert und kleinere Maßnahmen durchgeführt.

Vagen:

Der Löffelkraut-Bestand an einem Quellbach des Goldbachs hat sich 2019 gut entwickelt. Er wird gefördert, indem Konkurrenzpflanzen, die die Wuchsorte beschatten, zurückgeschnitten werden.

2020 wurde im Winter als größere Maßnahme Holunder zurückgeschnitten. Im April wurde eine detaillierte Bestandsaufnahme der Wuchsorte durchgeführt.

 

Kupferbachtal – Kühlachen:

Die Wuchsorte des Löffelkrauts und auch des Kriechenden Selleries (Helosciadium repens) wurden mehrmals kontrolliert. Konkurrenzpflanzen wie Brunnenkresse wurden entfernt, Gräser, Brombeeren und Stauden zurückgeschnitten.

Im Quellbach entwickeln sich die Löffelkrautpflanzen weiterhin prächtig. Auch der seltene, nach FFH-Richtlinie streng geschützte Kriechende Sellerie wächst dort.

Leider gibt es auch immer wieder Rückschläge. So wurde 2020 der Bachabschnitt mit dem größten Sellerievorkommen eingetieft, wodurch der Bestand bis auf einen kleinen Rest zerstört wurde. Dieser erholt sich nur sehr langsam.

Bei einem Wuchsort des Löffelkrauts war bereits 2019 ein Rückgang zu beobachten, der sich 2020 fortsetzte. Im Frühjahr 2021 war der Wuchsort vollkommen zerstört, vermutlich durch Wildtiere.

Im Kühlachen wird auch immer wieder nach Feuersalamander gesucht. 2019 wurden 40 Feuersalamanderlarven gezählt.

Wuchsorte östlich des Inns:

Dank der Initiative auf Landkreisebene aus der Gemeinschaft von Parteien und Verbänden des „Aktionsbündnis Artenvielfalt - Rettet die Bienen!“ zum erfolgreichen Volksbegehren blieb ein Teil des gespendeten Geldes übrig, da es nicht zu einem Volksentscheid kommen musste. Dieses Budget der Spenden konnte nun für das ausgelaufene Bundesbiodiversitätsprojekt "Löffelkraut und Co. in Bayern" im Halfinger Freimoos eingesetzt werden.

Ein Jahr nach dem Erfolg des Volksbegehrens trafen sich im August 2020 Vertreter der Initiative zu einer Begehung im Halfinger Freimoos bei Thalham.

Unter der fachkundigen Führung von Projektbetreuerin Gabriela Schneider wurde die Moorfläche mit den Löffelkraut-Wuchsorten besucht. Schneider erläuterte, was bereits für das Löffelkraut erreicht wurde, wo eine Ansiedlung erfolgt ist und welche Pflegemaßnahmen notwendig sind. Die nächsten Schritte wären nun, den Wasserhaushalt im Moos wiederherzustellen (vernässen) und den Konkurrenzbewuchs aus Bäumen und Pflanzen auf ein natürliches Maß zu reduzieren.

Gabriela Schneider beendete die Führung mit den Worten „Auch wenn wir noch Jahre damit beschäftigt sein werden, das ökologische Gleichgewicht zu stabilisieren, ist dies ein Schritt in die richtige Richtung.“

Außer der Spende des Aktionsbündnisses für das Volksbegehren spendete der Obst- und Gartenbauverein Vagen einen Überschuss aus seiner Jugendarbeit für ein Projekt zum Klimaschutz. Mit diesen beiden Spenden konnte im Herbst 2020 in dem Quellmoor bei Thalham durch Anstau eine Maßnahme zur Wiedervernässung durchgeführt werden, die sowohl die Löffelkraut-Wuchsorte fördert als auch allgemein dem Moorschutz und damit dem Klimaschutz dient.

Es wurden zwei Quellbäche angestaut und Quellgräben freigestellt; sie sind nun hervorragend zur Ansiedlung und Ausbreitung von Löffelkraut geeignet.

Der BUND Naturschutz bedankt sich bei den Organisationen, die mit ihren Spenden diese Maßnahme zum Moorschutz allgemein und besonders zur Förderung des Bayerischen Löffelkrauts ermöglicht haben. Um mehr Maßnahmen auch an anderen Wuchsorten umsetzen zu können, würde sich der Verband über weitere Spenden sehr freuen.

Aktuelle Informationen zum Biodiversitätsprojekt „Löffelkraut & Co.“ gibt es auf
https://www.facebook.com/loeffelkraut

Ausführliche Informationen zum Löffelkraut:
http://www.loeffelkraut.de