Bund Naturschutz sammelt alte Handys in der Apotheke
Seit Anfang April können Bernauer Bürger/innen ihre alten Handys und Smartphones in eine dafür bereit gestellte Box am (derzeitigen) Ausgang der Apotheke einwerfen. Die Rücknahme wird organisiert durch die Ortsgruppe des BN in Zusammenarbeit mit dem Team von „Mobile-Box“. „Mobile-Box“ ist ein beim Umweltamt registriertes Rücknahmesystem für gebrauchte Mobiltelefone, das 2012 von zwei Kölner BN-Aktiven gegründet wurde. Das Ziel von „Mobile-Box“ ist es, den Menschen eine unkomplizierte und umweltgerechte Entsorgung ihrer alten Handys zu ermöglichen.
Handys enthalten viele wertvolle Rohstoffe wie Silber, Gold, Kupfer oder Kobalt. Die Wiederverwertung schont zum einen die Umwelt in den Herkunftsgebieten, zum anderen schützt sie die Menschen in den Entwicklungsländern, die die Stoffe unter schwierigen Bedingungen abbauen müssen.
Ein herzlicher Dank geht an die Apothekerin Frau Jungbeck, die nicht zögerte, als die Anfrage an sie herangetragen wurde. Die Geräte werden inklusive der Akkus gesammelt, falls diese nicht beschädigt sind. Ladekabel können mit abgegeben werden. Sim- und Speicherkarten sollte man jedoch entfernen. Eventuell noch vorhandene Daten werden von „Mobile-Box“ vollständig gelöscht. Aktuelle Modelle wie Smartphones werden nach Möglichkeit repariert und wieder verkauft (ca. 5%). 0,50 bis 1,00 € pro abgegebenem Gerät gehen in Form einer Spende an den Bund Naturschutz in Bayern. So ist der Umwelt und den Verbrauchern in mehrerlei Hinsicht geholfen. Es wäre schön, wenn Sie Ihre ausgedienten Handys für den guten Zweck spenden würden.
Bei Fragen steht Ihnen die Vorsitzende der Ortsgruppe, Pia Ostler, zur Verfügung (bernau@bund-naturschutz.de)
Artenvielfalt am Hitzelsberg: Der Blauschwarze Ölkäfer
Die große Artenvielfalt und Qualität als Naherholungsgebiet auf dem Hitzelsberg ist ja bekannt, nicht zuletzt deswegen zieht es viele Spaziergänger und Naturfreunde dorthin. Eine weitere bemerkenswerte Insektenart wurde nun dort entdeckt, das „Insekt des Jahres“ 2020: der Schwarzblaue Ölkäfer (Meloe proscarabaeus). Wie der Name schon sagt, glänzt der ca 10 bis 35 mm lange Körper des Käfers schwarzblau. Er enthält ein hochwirksames Reizgift, das Cantharidin, das in der Antike auch als Heilmittel verwendet wurde.
Sein Lebensraum sind sandige und offene Stellen im Boden, so wie sie auch der Hitzelsberg bietet. Auch die Lebensweise des auffälligen Käfers ist bemerkenswert. Seine Larven klettern auf Blüten und warten dort auf bestimmte Wildbienen, an die sie sich klammern und von denen sie unbeabsichtigt in deren Nester getragen werden. Dort fressen sie zuerst die Larven der Wildbienen und danach in einem zweiten Larvenstadium deren Honigpollenbrei.
Der Käfer braucht also einen Lebensraum, an dem auch Wildbienen vorkommen, was am Hitzelsberg ebenfalls gegeben ist.
Obwohl ein Käferweibchen nach der Paarung mehrmals jeweils mehrere Tausend Eier im Boden ablegt, ist der Schwarzblaue Ölkäfer in der Roten Liste in Deutschland als gefährdet (RL 3) eingestuft. Als Ursachen werden von Insektenkundlern vor allem der Verlust an Lebensraum und der Straßenverkehr genannt.
Da der auffällige Käfer tagaktiv ist, kann man ihn als aufmerksamer Besucher vielleicht schon einmal zu Gesicht bekommen, wenn man Glück hat.
Vom Kreisverkehr an der Autobahn aus kann man nun auch schon den Verlauf der geplanten Straße zur Erschließung des geplanten Hotels auf dem Hitzelsberg erkennen. Über eine Feuchtwiese führt sie in den Wald (den sogenannten „Verschönerungswald“ von Bernau) und wird diesen auf einer langen und Serpentinen-reichen Strecke durchschneiden. Das wird erhebliche Auswirkungen auf die Ökologie und den Lebensraum des Waldes sowie auf das Landschaftsbild haben. Die Gemeinde zahlt einen hohen Preis für die Entwicklung des Areals, angesichts von Flächenverbrauch, Artensterben und voraussehbarer Klimakatastrophe.