Jahreshauptversammlung 2023 - Einladung
Liebe Mitglieder und Unterstützer des Bund Naturschutz in Bernau,
zur Jahreshauptversammlung am Dienstag, den 21.03.2023, möchten wir Sie/euch ganz herzlich einladen.
Sie findet im katholischen Pfarrheim in Bernau statt und beginnt um 19.30 Uhr.
Tagesordnung
1. Begrüßung und Gedenken an verstorbene Mitglieder
2. Bericht der ersten Vorsitzenden (darunter: "Artenvielfalt in Bernau - Der Hitzelsberg")
3. Entlastung der Vorstandschaft
4. Ehrung langjähriger Mitglieder
5. Neuwahlen der Vorstandschaft
6. Kurzreferat und Diskussion zum Thema: "Wie beinflusst der Klimawandel die Wasserver- und entsorgung in Bernau und am Chiemsee?"
7. Ausblick auf 2023
8. Anträge und Sonstiges
Da Corona-bedingt, in 2020, -21 und -22 keine Versammlungen stattgefunden haben, wird der Tätigkeitsbericht auch auf diese Jahre eingehen. Aber keine Angst, es wird nicht zu lange dauern und genügend Zeit für Fragen und Diskussionen bleiben.
Wir freuen uns auf Ihre/Eure Teilnahme! Auch Nichtmitglieder sind herzlich willkommen.
Eine Auswahl an Getränken zur Selbstbedienung wird angeboten.
Für den Vorstand
Pia Ostler
1. Vorsitzende Bund Naturschutz,
OG Bernau
Jahreshauptversammlung: Hitzelsberg retten, Wasserversorgung sichern und Neuwahlen
In der Jahreshauptversammlung der Bund Naturschutz Ortsgruppe (OG) Bernau konnte Vorsitzende Pia Ostler von zahlreichen Aktivitäten der Ortsgruppe in den letzten drei Jahren berichten: So zeigte eine Ausstellung im Rathaus die Bedeutung von Insekten für die Ökosysteme. Im Frühjahr helfen fleißige Mitglieder der OG bei der Kröten- und Amphibienwanderung am Samerberg, und im Herbst packen sie bei der Gritschen-Mahd tatkräftig mit an. Die OG beteiligte sich am Ferienprogramm und bietet seit langem unter Führung von Gerhard Märkl (OG Prien) monatliche Natur-Wanderungen an. Einmal im Monat gibt es einen öffentlichen Stammtisch in der Pizzeria La Vela. Außerdem sammelt die OG ausgediente Handys in der örtlichen Apotheke, um sie einer Wiederverwertung zuzuführen.
Schutz des Biotops Hitzelsberg
Anhand zahlreicher Fotos, die gleichwohl nur eine Auswahl der am Hitzelsberg vorkommenden Pflanzen- und Tierarten zeigten, konnte Ostler die besondere Artenvielfalt dort anschaulich belegen. Der BN hatte vor einiger Zeit beim Landratsamt die Ausweisung des Gebiets als "geschützter Landschaftsbestandteil" beantragt. Dem Antrag wurde direkt stattgegeben; allerdings hat das Landratsamt die entsprechende Verordnung noch immer nicht erlassen.
Die OG unterstützt weiterhin das Bürgerbegehren zur Rettung des Hitzelsberges. Die Naturschutzbehörde hat zwar die Straßenerschließung durch den schützenswerten nördlichen Wald verhindert. Aber die landschaftlich reizvollen und ökologisch wertvollen Magerwiesen am Südhang und auf der Kuppe sind bisher nicht vor Bebauung geschützt. Sowohl die Gemeinde als auch der Käufer weigern sich beharrlich, dafür rechtlich verbindliche Garantien für ihre jeweiligen Eigentums-Anteile abzugeben. Deshalb rief Ostler dazu auf, noch möglichst viele Unterschriften zu sammeln.
Vorstands-Wahlen
Bei den Neuwahlen wurden Pia Ostler und Peter Kaspercyk in ihren Ämtern als erste bzw. zweiter Vorsitzender bestätigt. Jutta Schekatz übernimmt das Amt der Schatzmeisterin von Irmi Leitner, die nach langjährigem Engagement nicht mehr kandidierte. Als Beisitzer wurden Karin Pichlbauer, Peter Hirschberger und Sepp Genghammer bestätigt. Kreisgruppen-Vorstandsmitglied Michael Schekatz kam neu dazu. Schriftführer bleibt Hubert Hesse. Luc Wimmer wurde nach 30 Jahren Tätigkeit in der Vorstandschaft als Kassenprüfer verabschiedet.
Klimawandel und Wasserversorgung
In seinem Vortrag zum Welt-Wassertag „ Wie der Klimawandel die Wasserver- und entsorgung in Bernau und am Chiemsee beeinflusst“ führte Peter Kasperczyk aus, dass laut dem Landesamt für Umwelt die Jahresmitteltemperatur im Alpenvorland von 1990 bis 2019 im Vergleich zu 1971- 2000 um 0,6 Grad zugenommen hat, im Zeitraum Juni bis August sogar um 0,9 Grad.
Mit eigenen Brunnen und Quellen, Notverbünden mit Nachbar-Wassernetzen und einer permanenten Wasserbedarfsprognose sei die Trinkwasserversorgung in Bernau derzeit noch gut aufgestellt. Gewerbe und Haushalte verbrauchen jedoch rechnerisch pro Tag ca. 190 Liter pro Einwohner, was deutlich über dem Durchschnitt Oberbayerns (170 Liter/Tag)liegt. Ursachen sind u. a. Tourismus und Zweitwohnsitze. Das bestätigt auch die Auslastung der Kläranlage, die in den Sommermonaten um ca. 75% höher liegt als in den Wintermonaten.
Für eine langfristig sichere Versorgung muss Trinkwasser gespart werden, so Kasperczyk. Dem widerspreche aber unter anderem die von CSU und Freien Wählern geplante Aufweichung des Grundwasserschutzes im Landes-Entwicklungsprogramm. Dem Ausverkauf von Trinkwasser-Reserven im Grundwasser durch Abfüllbetriebe wie z.B. Adelholzener oder Nestlé werde damit trotz steigender Trockenheit Tür und Tor geöffnet.
Aber auch Bernaus Brunnen sind nicht unerschöpflich. Und durch die Ausweisung großflächiger Wasserschutzgebiete gehen den Landwirten wertvolle Flächen verloren, auf denen sie beispielsweise kein Vieh mehr weiden lassen oder Mist ausbringen können. Im privaten und öffentlichen Bereich sind Entsiegelung und Reduktion des Flächenverbrauchs dringend nötig. Der Aufweitung von Bächen und Renaturierung von Mooren durch Wiedervernässung kommen große Bedeutung zu. Neben der Wasserrückhaltung und -speicherung trage dies auch zum Schutz vor Hochwasser und zum Klimaschutz bei.
Zu den oben genannten Themen entspann sich im Anschluss eine angeregte Diskussion.
Pia Ostler