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Wasserburg am Inn

Umwelttipp:   Mikroplastik – klein, aber nicht fein –

https://www.bund.net/meere/mikroplastik/hintergrund/

 

Man findet es mittlerweile überall auf unserem Globus, aber was ist an Mikroplastik so problematisch?  

Das Tückische ist: Im Gegensatz zu großen Plastikabfällen sind die kleinen Partikel kaum zu sehen und werden ähnlich wie Saharasand leicht vom Wind oder auch in Gewässern über weite Entfernungen  transportiert und verteilt. Wir nehmen Sie dann über unsere Nahrung oder auch über die Atemwege auf, dort kommt es dann zu einer schädlichen Wirkung. Mikroplastik lässt sich aus der Umwelt kaum mehr zurückholen. Da es praktisch nicht abgebaut wird, aber ständig neues nachkommt, wird es immer mehr. 

Was können wir tun? 

Tipp 1 Makroplastik und Plastikverpackungen: 

Plastiktüten und -verpackungen beim Einkauf möglichst vermeiden oder korrekt entsorgen. Allerdings sind Kunststoffe nur eingeschränkt recycelbar. Mikroplastik entsteht zwangsläufig  durch Abrieb bereits bei der Produktion und Bearbeitung von Kunststoffen und leider in geringem Maße auch beim Recyclingprozess. Übrigens nehmen alle Wertstoffhöfe Kunststoffverpackungen entgegen. Einige Kunststoffsorten können an ausgewiesenen Sammelstellen abgegeben werden. (z. B. am Wertstoffhof Prien) 

 

Tipp 2 Reifenabrieb : 

Die größte Quelle von Mikroplastik ist überraschenderweise der Reifenabrieb durch Kraftfahrzeuge. Weshalb man schon mit dem richtigen Reifendruck, einer moderaten Fahrweise oder weniger Autofahrten - etwa durch Nutzung von ÖPNV oder Fahrgemeinschaften -  Mikroplastik vermeiden kann. Und: Leichte Autos sind besser als schwere SUV´s. 

Tipp 3 Kosmetika und Reinigungsmittel 

Ob in  Kosmetika und Reinigungsmittel Mikroplastik enthalten ist,  erkennt man mithilfe von Apps wie Toxfox oder Codecheck, mit denen man beim Einkaufen den Barcode des Produktes per Handy scannt und gleich ein Ergebnis - auch über andere schädliche Inhaltsstoffe - bekommt. Die Menge des für Kosmetika und Reinigungsmittel verwendeten Mikroplastik ist zwar vergleichsweise gering. Aber im Gegensatz zu anderen Quellen gerät diese gleich ins Abwasser. 

 

Sonderfall Sonnenschutzmittel: Viele enthalten andere spezielle Umweltschadstoffe. Natürlich ist es wichtig, sich gegen UV-Strahlung zu schützen, wegen der Gefahr des Hautkrebses. Aber wenn es möglich ist, sich im Schatten aufzuhalten oder den Körper mit geeigneter Kleidung zu schützen, sollte man das tun, so lässt sich auch Sonnencreme einsparen. Mineralische Sonnenschutzmittel sind dagegen ziemlich unproblematisch. 

 

Tipp 4 Textilien 

Auch aus Kunststofffasern, die oft in unserer Kleidung oder Mikrofasertüchern vorkommen, entsteht Mikroplastik. Hier gilt zunächst, möglichst plastikfreie Kleidung kaufen. Ein Verzicht ist natürlich nicht immer möglich, und einiges hängt sicher schon im Schrank. Dann kann man aber noch durch sein Waschverhalten vermeiden, dass Mikroplastik entsteht. Hier gilt nicht öfter als nötig waschen, kein plastikhaltiges Waschmittel verwenden- vermeiden von Weichspülern, hohen Temperaturen und vermeintlich schonenderen Feinwaschgängen,  denn in all diesen Fällen lösen sich mehr Fasern aus der Kleidung. 

 

Generell kann man bei Kosmetika, Reinigungsmitteln und Kleidung ein gutes Gewissen haben, wenn man beim Kauf auf Ecolabels achtet wie Blauer Engel oder EU Ecolabel.

Tipp 5 Wenn Sie am Straßenrand oder in der Natur Plastikabfall sehen, vielleicht nehmen Sie den Abfall zur Entsorgung mit, bevor er zu Mikroplastik zerfällt?  Der Natur wird es nützen! 

Erwin Rupprecht 

Bund Naturschutz Bad Endorf Eggstätt 

Weiterführende Links:

https://www.umsicht.fraunhofer.de/content/dam/umsicht/de/dokumente/publikationen/2018/kunststoffe-id-umwelt-konsortialstudie-mikroplastik.pdf

https://www.aok.de/bw-gesundnah/nachhaltigkeit-und-umwelt/mikroplastik-wie-schaedlich-ist-es