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Wasserburg am Inn

Westtangente Rosenheim - eine unvorstellbare Naturzerstörung

    Landschaft so ...

... oder so?

Die Trasse zweigt von der Autobahn A 8 München – Salzburg zwei Kilometer westlich des Inntaldreiecks nach Norden ab. Sie führt in einem Einschnitt unter der Staatsstraße 2010 hindurch, überquert das Kaltental östlich des Naturschutzgebietes "Kalten und Auer-Weidmoos" und durchschneidet das FFH (Flora-Fauna-Habitat)-Gebiet "Kaltental" auf einem teilweise 6 m hohen Damm.

Im weiteren Verlauf führt die planfestgestellte Route zwischen Racker- und Eglseemoos in Dammlage östlich am Postverteilerzentrum vorbei mit Auf- und Abfahrten (Ampeln) über die Staatsstraße 2078 weiter in Dammlage bis zur Mangfall.

Von hier bis zum Tierheim Am Gangsteig in Kolbermoor wird die sog. Hochbrücke Aicherpark mit 632 m Länge gebaut. Dazu sind Auf- und Abfahrten mit Ampelanlagen in der Georg-Aicher-Straße geplant.

An der RO 19 beim Öllerschlössl – Großkarolinenfeld sind weitere Auf- und Abfahrten, hier ohne Ampelanlagen, vorgesehen. Die RO 19 wird über die Westtangente geführt, die hier schon allmählich eingetieft wird, um dann bei Wernhardsberg unter der Bahnstrecke Rosenheim – München durchzuführen.

Weiter nördlich wird dann mit Auf- und Abfahrten die Staatsstraße 2080 östlich von Deutelhausen über die Westtangente geführt. Die Bahnstrecke Rosenheim – Wasserburg wird ebenfalls überquert. Nördlich von Pfaffenhofen mündet die Westtangente dann in die B15 ein.

Auf nur 11,25 Kilometern werden 40(!) kartierte Biotope durchschnitten sowie 40 Brücken-bauwerke und 17 Durchlässe für Fließgewässer und Gräben gebaut. Davon sind fast 5 ha Wald, die gerodet werden müssen.

Diese gigantische Straßenbaumaßnahme wirft sehr viele Probleme und Fragen auf:

  1. Bringt diese Trasse die erwartete Verkehrsentlastung für Rosenheim? Nein, weil:
    a) die Auf- und Abfahrten mit Ampelschaltungen an der ST 2078 und im Aichergelände werden die bestehenden Staus noch verstärken.
    b) die Aufweitung und Tieferlegung der Bahnunterführung der RO 19 – Schlösslstraße sowie die geplante Nordumgehung von Bad Aibling mit den Auffahrten zur Westtangente beim Öllerschlössl werden für Großkarolinenfeld einen enormen Zuwachs an Verkehr bringen.
    c) auch für Rosenheim ist eine wirkliche Verkehrsentlastung nicht zu erwarten, weil hier knapp 90 % des Verkehrs hausgemacht sind, d. h. Ziel- und Quellverkehr laut Gutachten Inge-Vost.
  2. Der Bauuntergrund im moorigen Bereich und der teilweise sehr mächtige Seeton können ein finanzielles Risiko werden.
  3. Die Grundwasserströmungen im Kalten – und Mangfalltal können noch viele unangenehme Überraschungen bringen.
  4. Die Hochwassergefahr für die Stadt Kolbermoor wird verstärkt durch den Damm zwischen dem Postverteilerzentrum in der Schwaig und der Mangfall.
  5. Der Klimaschutzwald im Westen von Rosenheim wird zerschnitten und dezimiert.
  6. Die Erdbewegungen und der Baustellenverkehr werden die angrenzenden Naturschutzgebiete außerordentlich beeinträchtigen.
  7. Die Naturzerstörung, die Landschaftszerschneidung und die Auswirkung auf Pflanzen und Tiere sind nicht verantwortbar.
  8. Diese Naturzerstörung ist durch keine Maßnahme "ausgleichbar". Dieser Flächenverbrauch ist sinnlos, weil das Ziel Verkehrsentlastung verfehlt wird !

Bilder von der Begehung 2007