Pflanzenkunde unterhalb der Kampenwand
Unter dem Motto „Sehen, Verstehen, Lernen“ hat die junge Ortsgruppe Tuntenhausen des Bund Naturschutz (BN) nun ihre dritte Exkursion organisiert. Führten die beiden ersten noch in die heimischen Moore, waren diesmal die Berge das Ziel.
Bei kühlem Wanderwetter gab Christa Ruppert den Teilnehmern unterhalb des Felskamms der Kampenwand eine kurze geologische Einführung in das Gebiet und ging auch auf die Geschichte der Alpenflora ein. Hauptsächlich ging es aber um die vorhandenen Pflanzenarten. Trotz der ungünstigen Witterung in den Wochen vorher wurden über 30 verschiedene Arten gefunden und erklärt. Neben seltenen Arten wie Brandknabenkraut und Kugelorchis gab es die auffällige Akeleiblättrige Wiesenraute, den hübschen Milchweißen Mannsschild und auch das Alpen-Fettkraut. Bestaunt wurde die eigenartige Gestalt, die der Knotenfuß mit seinen herumgewickelten und geknickt aussehenden Blütenstielen hat.
Dabei zeigte die pensionierte Biologielehrerin eindrucksvoll, dass für sie Pflanzenkunde nicht nur Pflicht im Unterricht war, sondern nach wie vor eine Berufung ist. Die sehr interessierten Teilnehmer konnten also einiges an Wissen mitnehmen. Sie konnten sich aber auch selbst ein Bild von der kleinräumigen Bergnatur machen, in der verschiedene Pflanzengesellschaften, die durch unterschiedliche Umweltfaktoren bedingt sind, auf engem Raum vorkommen.
„Solange der Andrang nicht überhand nimmt und gewisse Grundregeln beachtet werden, ist es sinnvoll, wenn die Menschen Natur und Freizeit zusammenbringen“, resümiert der Vorsitzende Martin John. Die Teilnehmer des Ausflugs zeigten sich allerdings äußerst skeptisch, ob die geplante Verdreifachung der Fahrgastkapazität der Seilbahn und ein nächtlicher Event-Tourismus in dieser empfindlichen Berglandschaft naturverträglich möglich und sinnvoll sind.