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Wasserburg am Inn

Plastik-Granulat im Ameranger Freimoos. Die Initiative Freimoos e.V. bittet euch um finanzielle Hilfe!

Viel wurde bereits berichtet über den Umweltskandal im Freimoos zwischen den Gemeinden Amerang und Halfing. Sehr viel. Getan hat sich bis heute nur wenig.

Über Jahrzehnte gelangten große Mengen Kunststoffgranulat, das zur Folienherstellung benötigt wird, in die Zulaufgräben der Zillhamer Ache in das Freimoos. Die beiden idyllischen Zillhamer - und Ameranger Seen nahmen das Granulat auf und gaben es immer wieder sukzessive in den natürlichen Gewässerkreislauf ab. Das hatte zur Folge, dass das Kunststoffgranulat über die Murn bis in den Inn unkontrolliert weitergetragen wurde. 
Die Verursacher stritten ab, die verantwortliche Behörden verfolgten das Umweltvergehen mit zu wenig Nachdruck.
Immer wieder wurde von den Behörden versichert, dass kein weiteres Granulat mehr eingetragen wird.
Doch weit gefehlt. Ortsansässige Bürger, Landwirte und Jäger berichten bis heute immer wieder von Neufunden, sowohl an Land als auch in den Gewässern. Hiervon kann Akos Becker als ortsansässiger Jäger und Pächter des Ameranger Sees überzeugend berichten. Das Kunststoffgranulat lässt sich heute noch überall finden. Sowohl in der Zillhamer Achen, als auch in den beiden Seen. Ein Maulwurf zeigt uns auf seinem Maulwurfshaufen, dass das Granulat mittlerweile auch in den land- und forstwirtschaftlichen Flächen angelangt ist (Bild). 

Kunststoffe in der Natur, egal ob Micro- oder Macroplastik, sind schon lange in die Schlagzeilen geraten. Viele Berichte warnen vor ernsten gesundheitlichen Gefahren, da manche Kunststoffpartikel als cancerogen und entzündungsfördernd eingestuft werden. Auch Kunststoffgranulat gerät über die Nahrungsketten, nämlich durch die Aufnahme von Fischen und Wild, in den Gefahrenbereich des Menschen.

Für Kleintiere, wie Amphibien und Vögel ist die Aufnahme des Granulats ohnehin bedrohlich, da es sättigt und zum Hungertod führen kann - unabhängig von der Toxizität.
Man zeigte sich entrüstet, dass die bislang entnommenen Plastikgranulat Proben nicht auf ihre Inhaltsstoffe und ihre toxische Belastung untersucht wurden.
Die Initiative Freimoos e.V. entschloss sich deshalb zu einem eigenständigen Untersuchungsauftrag bei einem unabhängigen Prüfinstitut.
Erfolgreich unterstützte die Initiative Freimoos e.V. den BUND Bremen (im Meeresschutzbüro) mit einer Probe aus dem Ameranger See für eine Initiative der Europäischen Kommission zur „Vermeidung der Freisetzung von Kunststoffgranulat und zur Verringerung der Umweltverschmutzung durch Mikroplastik“

Siehe hierzu den Bericht des Deutschlandfunkes: Mikroplastik - EU-Einigung auf strengere Regeln für Unternehmen

Nach fast 20-jährigem Bemühen zur Behebung dieses Umweltskandals beschlossen Akos Becker, Michael Peters und Ortholf von Crailsheim mit einer Handvoll engagierter Gemeindebürger die Gründung einer Initiative. Die Initiative Freimoos e.V. mit dem Vorsitzenden Michael Peters konnte schnell eine beachtliche Mitgliederzahl gewinnen. Um dem Engagement noch mehr Nachdruck zu verleihen, trat die Initiative mittlerweile zusätzlich dem Bund Naturschutz bei. Zusammen mit dem BN-Vorsitzenden von Wasserburg Max Finster konnte eine schlagkräftige Unterstützung gewonnen werden.

Am vergangenen Dienstag, den 8.4. wurde den Sprechern der Initiative Freimoos und dem Bund Naturschutz ein Besprechungstermin im Landratsamt Rosenheim eingeräumt. Die Besetzung war angesichts der Brisanz der Thematik mit der Sachgebietsleiterin für Wasserrecht Fr. Schweinöster, mit der Sachgebietsleiterin für Naturschutz Fr. Walter und dem Abteilungsleiter des Wasserwirtschaftsamtes Hrn. Dr. Roch angemessen. Die Besprechung wurde durch Hrn. Landrat Lederer vermittelt.

Hr. Dr. Roch versicherte, dass kein aktueller Neuantrag mehr aus den Firmen erfolgt. Nach seinen Angaben handelt es sich bei den Neufunden um losgelöstes Altmaterial aus der freien Natur. Die Initiative Freimoos e.V. und der BN konnten sich mit dieser Aussage nicht zufriedengeben und forderten vehement einen Rückhalt des weiterhin ausgeschwemmten Kunststoffgranulates. Hierfür wäre es notwendig, an den drei wichtigsten Gewässer zu- und Abläufen Durchlaufsiebe einzubringen und diese regelmäßig zu kontrollieren. Das hierin angesammelte Kunststoffgranulat müsste nach der Entnahme gewogen und in einem Überwachungsbuch dokumentiert werden.
Fr. Schweinöster sagte zu, sich der Angelegenheit anzunehmen und mit den betroffenen Gemeinden zu erörtern.
Angesichts der Größe und Dauer des Umweltskandals versicherten die Vorsitzenden der Initiative und des BN hartnäckig an der Aufarbeitung und Schadensbegrenzung zu bleiben, notfalls mit der Unterstützung der Fach- und Rechtsexperten des BN-Landesverbandes Bayern. Auch wurde nochmals auf die strafrechtliche Relevanz hingewiesen, die keiner Verjährung unterliegt.

Mehrere BürgerInnen sagten der Initiative Freimoos e.V. bereits eine finanzielle Unterstützung für die Untersuchung des Kunststoffgranulates und der erforderlichen Weiterverfolgung zu.
Weitere Spenden sind dringend erforderlich und können an die Initiative Freimoos e.V. Konto:
IBAN DE 91711600000007695560   gerichtet werden.

Link zum Bericht von der Sendung Quer: Plastik-Granulat im See: Halfing sucht den Umwelt-Frevler | quer vom BR - YouTube

Michael Peters
Vorsitzender Initiative Freimoos e.V.

Max Finster
Vorsitzender OG Bund Naturschutz Wasserburg

 

Initiative Freimoos e.V.
Am Gumpen 1
83123 Amerang
phone +49(0)15114333854

initiativefreimoos@gmail.com

www.instagram.com/initiativefreimoos/