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Aus Korea zu Fuß zum Papst gegen die Atomkraft

Der südkoreanische Professor Dr. Won-Young Lee ist auf seinem 11.000 km langen Protestmarsch gegen die Atomkraft von Südkorea bis nach Rom in Bayern angekommen. Gerade im Hinblick auf die Taxonomie-Pläne der EU und den geplanten Neubau von Atomkraftwerken in Frankreich unterstützt der BUND Naturschutz (BN) diesen Protest bedingungslos.

22.02.2022

2017 hat sich Professor Lee entschlossen, 11.000 km quer über den Globus zu Fuß zurückzulegen und so für eine atomkraftfreie Welt zu werben. In den letzten Jahren hat er bereits 7.000 km und 22 Länder durchwandert und dabei unter anderem den Dalai Lama besucht. Mittlerweile ist er in Bayern unterwegs. Sein Ziel ist Rom und eine Audienz bei Papst Franziskus.

Auf seinem Weg durch Rosenheim wurde er von einer BN-Delegation empfangen. Rainer Auer, der Vorsitzende der Kreisgruppe Rosenheim, erklärte bei der Begrüßung:
„Der BN arbeitet seit langem mit Professor Lee zusammen. In einem gemeinsamen Memorandum von 2012 haben sich die ‚Koreanische Professorenorganisation für eine postatomare Energie-Gesellschaft‘ und der BN für den Atomausstieg und eine ökologische Energiewende als unverzichtbaren Baustein für eine nachhaltige Entwicklung auf dieser Erde eingesetzt.“

Professor Lee erläuterte seine Motivation:
„Trotz dreier großer AKW-Unfälle haben die Vereinten Nationen und die meisten Menschen nichts unternommen. Es ist eine Frage des Gewissens, mögliche Alternativen nicht zu beachten. Dagegen hat Deutschland vor 11 Jahren auf Empfehlung der Ethik-Kommission den Atomausstieg erklärt.
Es ist schlimm, wenn Eltern ihren Kindern Opfer aufzwingen, aber noch schlimmer ist, dass sie ihren Kindern damit ein schlechtes Beispiel geben.
Atomkraft ist der Weg zur Selbstzerstörung; damit gibt es keine Hoffnung für die Menschheit. Diese Wut ist das Motiv für diese Pilgerreise. “

Steffen Storandt, Vorsitzender der BN-Ortsgruppe Rosenheim, wies auf die Gefahren der Atomenergie beim Uranabbau, beim Betrieb der Kraftwerke und bei der Atommüll-Lagerung hin.
Wenn die Atomenergie nun über die EU-Taxonomie als nachhaltig eingestuft wird, sei das pures Greenwashing. Die in Frankreich angekündigten neuen Reaktoren kämen – wenn überhaupt – Jahrzehnte zu spät.
„Mit Energieeinsparung, Energieeffizienz und einem naturverträglichen Ausbau der erneuerbaren Energien kann man dagegen weltweit eine sichere, umweltschonende und kostengünstige Energieversorgung gewährleisten.“

Rainer Auer gab bei der Verabschiedung von Professor Lee seiner Hoffnung Ausdruck: „Möge Ihr Protest Aufmerksamkeit finden und zu einem Umdenken führen.“

 

Aus der Presse:

OVB: Von Seoul über Rosenheim bis zum Vatikan: Lee Won-Young pilgert für eine atomkraftfreie Welt
https://www.ovb-online.de/rosenheim/rosenheim-stadt/von-seoul-ueber-rosenheim-bis-zum-vatikan-lee-won-young-pilgert-fuer-eine-atomkraftfreie-welt-91363515.html

Innpuls.me: Zu Fuß um die Welt gegen Atomkraft
https://innpuls.me/zu-fuss-um-die-welt-gegen-atomkraft/