Gründungsresolution der Mangfall-Allianz
Gemeinsam für unsere Gewässer
Gründungsresolution der Mangfall-Allianz vom 24.08.2010
Die Mangfall-Allianz ist ein Zusammenschluss von Vereinen und Bürgern aus der Region.
Wir haben uns zusammengefunden, um gemeinsam und in der Öffentlichkeit für die Gewässer im Einzugsbereich der Mangfall (1) zu wirken. Unser Anliegen ist es, Bäche, Flüsse und Seen in ihrer natürlichen Vielfalt, Eigenart und Schönheit zu erhalten und den massiven Schädigungen unserer Gewässer (2) entgegen zu treten.
Wir vertreten eine nachhaltige, naturverträgliche Nutzung der Gewässer. Wir wollen, dass Menschen am Wasser Natur erleben und Natur genießen können.
Wir fordern, dass in der Entwicklung der Region die Flüsse, Bäche und Seen als ökologische Systeme intakt erhalten bzw. in ihrer ökologischen Wirksamkeit wiederhergestellt werden und dass sie ihr Wesen bewahren können.
Wir haben die Mangfall-Allianz gegründet, die die Öffentlichkeit über Probleme des Gewässerschutzes und die Gewässerentwicklung informiert, Projekte zur Verbesserung der Situation der Gewässer entwickelt und fördert und im Gespräch mit Politikern, Behörden und Medien die Anliegen des Gewässerschutzes vertritt.
Wir wollen dazu beitragen, alle Gewässer im Einzugsbereich der Mangfall baldmöglichst in einen guten Zustand zu bringen, wie es europaweit durch geltendes Recht, z.B. der EU- Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) gefordert ist.
Auch die Produktion erneuerbarer Energien (z.B. Wasserkraft) muss nachhaltige Standards erfüllen!
1) Der Gewässereinzugsbereich der Mangfall und ihrer Nebengewässer liegt in den beiden Landkreisen Miesbach und Rosenheim.
2) Derzeitige Problemgewässer im Einzugsbereich der Mangfall: Mangfall, Schlierach, Leitzach, Seehamer See
Ziele der Mangfall-Allianz
Insbesondere setzt sich die Mangfall-Allianz für folgende Ziele ein:
- Verbesserung der biologischen Durchgängigkeit (Längs- und Quervernetzung).
- Sicherung einer ausreichenden Wasserführung (ausreichende Mindestwassermengen) für die ökologische Funktionsfähigkeit der Mangfall und ihrer Nebengewässer, vor allem im Bereich der Ausleitungsstrecken von Wasserkraftanlagen.
- Reduzierung von Stauhaltungen.
- Wiederherstellung einer natürlichen Überflutungsdynamik innerhalb der Aue.
- Verbesserung der Lebensraumqualität der Altgewässer (Anbindung zum Hauptfluss, Teilentlandungen).
- Restaurierung von Kieslaichplätzen.
- Reduzierung der Nähr- und Schadstoffeinträge aus der Fläche auf ein ökologisch verträgliches Maß, einschließlich Ertüchtigung bestehender Kläranlagen.
- Schaffung von Pufferstreifen zu landwirtschaftlichen Nutzflächen zur Verminderung der Erosionseinträge, Düngemittel und Schadstoffe.
- Schaffung strukturreicher Uferzonen und standortsgerechter Waldsäume.
- Entlandung verschlammter Stauräume.
- Wiederherstellung eines guten ökologischen Zustandes der Gewässer im Hinblick auf Verbesserungsgebot und Verschlechterungsverbot.
- Ökologischer Hochwasserschutz.
- Bei allen Projekten und Maßnahmen Berücksichtigung des Klimaänderungsfaktors.
- Bei gleichzeitiger Betroffenheit von WRRL und Natura 2000 Koordinierung von Zielen und Maßnahmen und Nutzung der Synergien von WRRL und Natura 2000.
- Ausrichtung von Bewilligungen zur Gewässernutzung (bei alten Konzessionen und bei anstehenden Neukonzessionen) am Ziel des guten ökologischen Zustands und an der aktuellen Fach- und Rechtslage (3)
- Verpflichtung zur Umsetzung wirksamer ökologischer Ausgleichsmaßnahmen bei nutzungsbedingten Gewässerbeeinträchtigungen
- Erstellung gewässerökologischer Gutachten als Basis für die Beurteilung nötiger Maßnahmen.
3) Hierzu seien erwähnt: WRRL und nationale Umsetzungen WHG und BayWG; Natura 2000 und nationale Umsetzungen BNSchG und BayNatSchG einschließlich festgesetzte Natura 2000-Erhaltungsziele; Alpenkonvention und Protokolle (u.a. Energieprotokoll, Wasserhaushaltsprotokoll); Bayer. Landesplanung (LEP, Regionalplan Oberland); Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz (UVPG); Biodiversitätsstrategien (nationale und bayerische); Bayer. Klima-Änderungsstrategie (BayKLAS); Hochwasserschutzstrategie; Umsetzung des Verursacherprinzip
Organisation der Mangfall-Allianz
Der Mangfall-Allianz kann jeder Bürger und jeder Verein beitreten, der diese Anliegen teilt.
Folgende Organisationen/Vereine haben die Mangfall- Allianz gegründet und haben diese Gründungs-Resolution beschlossen:
- Anglerbund Rosenheim
- Bayerischer Kanuverband
- Bezirksfischereiverein Miesbach-Tegernsee
- Bund Naturschutz, Kreisgruppe Miesbach
- Bund Naturschutz, Kreisgruppe Rosenheim
- Deutscher Alpenverein, Sektion Bayerland
- Deutscher Alpenverein, Sektion Leitzachtal
- Deutscher Alpenverein, Sektion Miesbach
- Deutscher Alpenverein, Sektion Schliersee
- Fischereiverein Schliersee
- Kreisfischereiverein Bad Aibling e.V.
- Landesbund für Vogelschutz, Kreisgruppe Miesbach
- Landesbund für Vogelschutz, Kreisgruppe Rosenheim
- Schutzgemeinschaft Leitzachtal
- Schutzgemeinschaft Tegernseer Tal
- Verein zum Schutz der Bergwelt
Ansprechpartner/Sprecher der Mangfall-Allianz:
- Thomas Esterl (Bezirksfischereiverein Miesbach-Tegernsee)
- Dr. Gertrud Knopp (Bund Naturschutz Rosenheim)
- Lotte Pichler (Deutscher Alpenverein Leitzachtal)