Pressemeldung zum Staudamm-Aktionstag
Mangfall-Allianz in Sorge wegen Niedrigwasser in den Flüssen
Rettungsaktion des Bezirksfischereivereins
Die Organisation „International Rivers“ ruft für den 14. März zu einem internationalen „Aktionstag gegen Dämme und für Flüsse, Wasser und Leben“ auf. Für die Mangfall-Allianz ist dieser Tag ein Anlass, die Öffentlichkeit auf den aktuellen Zustand unserer Fließgewässer aufmerksam zu machen.
Momentan fallen die Restwasserstrecken in Mangfall, Schlierach und Leitzach teilweise wieder trocken mit fatalen Folgen für die Lebewesen darin. Wie schon so oft muss der Bezirksfischereiverein mit einer Rettungsaktion Fische und andere Lebewesen bergen, um das Schlimmste zu verhindern.
Dabei wurden aus den Restwasserstrecken an der Schlierach folgende Arten geborgen: 380 Stck Bach- und Regenbogenforellen,170 Stck Koppen, 121 Stck Aitel, 2 Barsche, 1 Saibling, 7 Edelkrebse sowie 3 Karpfen.
Die Fische wurden ohne Verluste in das Hauptgewässer umgesetzt.
Die Mangfall-Allianz setzt sich für eine ausreichende Erhöhung der Restwassermengen in der Mangfall und ihren Nebengewässern ein, damit den Wasserlebewesen ein dauerhaftes Überleben auch ohne Hilfsmaßnahmen gesichert wird.
Anlass zur Gründung der Mangfall-Allianz war das Wasserrechtsverfahren zum Weiterbetrieb des Pumpspeicherkraftwerks Leitzachwerk I. Hierbei hatte die Mangfall-Allianz gewässerökologische Untersuchungen gefordert, auf deren Grundlage die Restwassermengen neu festgelegt werden sollten.
Als erster Teilerfolg ist zu sehen, daß das Landratsamt Miesbach den Weiterbetrieb des Leitzachwerkes auf zunächst zwei Jahre befristet hat. In diesem Zeitraum sollen die Restwassermengen neben der Leitzach auch in Mangfall und Schlierach untersucht werden.
Die Mangfall-Allianz fordert nun, dass die gewässerökologischen Untersuchungen in das Wasserrechtsverfahren eingehen und damit eine weitere Beteiligung der anerkannten Naturschutzverbände ermöglicht wird. Die Allianz möchte daher weiter an einem bereits geplanten Erörterungstermin festhalten und schlägt der Behörde überdies vor, eine behörden- und verbandsübergreifende Planungsgruppe einzurichten – eine Vorgehensweise, die sich im Falle der Isar bereits bestens bewährt hat.
Ziel ist im gesamten Einzugsgebiet der Mangfall eine Renaturierung der Fluss- und Bachlandschaften wo immer möglich und der Erhalt bzw. die Wiederherstellung freifließender Gewässerstrecken.
Verantwortlich:
Die Sprecher der Mangfall-Allianz – ein Zusammenschluss von 16 Verbänden
Dr. Gertrud Knopp, BN-Kreisgruppe Rosenheim
Stefan Moser, BFV Miesbach-Tegernsee e.V.
Lotte Pichler, DAV Leitzachtal