Zuerst freute ich mich, als bekannt wurde, dass die VR-Bank Rosenheim das Malerwinkel-Areal gekauft hatte. Denn bisher wurde diese regional auftretende Genossenschaftsbank nicht zu den "Immobilienhaien" gezählt. Leider wurde ich durch die dann vorgelegten überdimensionierten Neubaupläne eines Besseren (sprich Schlechteren!) belehrt. Die enorme Erweiterung des bisherigen bebauten Gebiets von 7 000 auf fast 19 000 Quadratmeter und die Erhöhung der Geschosse von zwei auf vier bringt eine zusätzliche Flächenversiegelung im Landschaftsschutzgebiet Chiemsee und direkt am See mit sich. Aus heutiger Sicht widerspricht dies eklatant den Regeln eines nachhaltigen Umgangs mit unserer Landschaft. Sehr widersprüchlich sind auch die Aussagen des Bankchefs in seinem Interview, wenn er davon spricht, dass man "die Kritik ernst nehme" und dass "der Malerwinkel für kommende Generationen geschützt werden müsse". Dann aber anfügt, dass "eine laut schreiende Minderheit" schlechte Stimmung mache und dass, je größer ein Projekt sei, auch die Wirtschaftlichkeit entsprechend zunehme. Eigentlich muss man sich doch in der heutigen Zeit von dem "Immer mehr und immer größer" verabschieden und gerade für eine Genossenschaftsbank sollte nachhaltiges Wirtschaften für Einheimische und Urlaubsgäste ein "Muss" sein. Wie sagt doch der Ausseer Philosoph Hubert von Goisern: Und des Radl draht se weiter, aber selten wern ma gscheiter!

Gerhard Märkl, Vorsitzender der BN-Ortsgruppe Prien/Breitbrunn/Gstadt

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