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Wasserburg am Inn

Müll sammeln - aber erst recht vermeiden!

Mai 2019: Artikel zu Müllsammeln und Müllvermeidung

Jetzt, wo der Sommer wieder kommt und sich alle mehr draußen als drinnen aufhalten, geht es wieder los. Wohin mit dem Müll? Ob zu Fuß, mit dem Rad oder im Auto unterwegs, die Flasche und die Verpackung landen gern im Gebüsch oder am Boden. Selbst Haushaltsmüll bleibt dann am Straßenrand auf dem Weg zur Arbeit, weil ein Termin wartet.

25 Mülltüten wurden an der Umgehungsstraße von Kragling nach Rosenheim allein bis zum Parkplatz an der Hofleitenbrücke an einem Tag vom staatlichen Bauhof gesammelt. Und am folgenden Wochenende kamen in der Kurve noch mal vier Säcke dazu. Wie viel Müll wartet noch da draußen auf uns zum Einsammeln? Der Wind treibt den Müll aus der Stadt in die Wälder und auf die Felder. In Högering bei Stephanskichen fanden sich auf den Feldern zwei blaue Säcke Müll. Nicht alle Landwirte haben Zeit, erst mal zum Müllsammeln zu gehen, bevor sie ihre Arbeit machen. Dann wird das Plastik und die Dosen in den Boden eingearbeitet, selbst Silageplanen finden so den Weg zurück in den Stall und die Kühe verenden an zu viel Plastik und aufgerissenen Alu-Dosen. Wer kommt für die Kosten auf? Doch der Müll wandert noch weiter über die Luft, die Bäche und Flüsse. Das Ganze treibt ins Meer und landet dort an den Küsten und Stränden, wo wir gerne Urlaub machen, wie am Mittelmeer und weiter, ja selbst in Spitzbergen. Plastik in der Natur gelangt letztendlich zu uns über die Nahrungskette zurück und belastet den Boden und unser Trinkwasser.

So gehen viele Menschen inzwischen Müllsammeln, im Urlaub und zu Hause. In Rosenheim treffen sich regelmäßig mit dem BUND Naturschutz jeden letzten Samstag im Monat alle, die mitmachen wollen, um 10:00 Uhr am Bahnhofs-Haupteingang; aktuelle Informationen stehen auf der Homepage des Verbandes. In Kolbermoor organisiert der Mangfallschutz Sammlungen, Treffpunkte sind nachzulesen auf Instagram unter "Mangfallschutz Kolbermoor". Wer für sich geht und mehr sammelt, sollte sich bei seiner Gemeinde melden, um den Müll kostenfrei am Wertstoffhof abgeben zu können.

Reicht das Ramadama und Müllsammeln jährlich, monatlich, täglich immer und immer wieder? Die Meeresbiologin Julia Hager, bei einer der Sammelaktionen dabei, meint: "Aufräumaktionen allein bleiben ein Tropfen auf dem heißen Stein, könnten dann sogar ein falsches Signal sein nach dem Motto: da wird ja eh regelmäßig aufgeräumt. Wir bekommen nur dann eine saubere, müllfreie Natur, wenn niemand mehr etwas achtlos weg wirft."

Es gilt schon vorher aus dem Müllkreislauf auszusteigen. Verpackungen sollten beim Ausflug besser gar nicht erst mitgenommen werden, stattdessen gibt es ja die altbekannten und bewährten Brotzeitboxen und Trinkflaschen. Und wer beim Spaziergang Müll entdeckt, könnte ihn selbst aufheben und entsorgen statt auf andere zu hoffen.

Am besten wäre es, auf Plastik und Verpackungen von vornherein zu verzichten. Für Kunststoff-Wegwerfprodukte gibt es häufig bessere Alternativen. Mehrweg-Verpackungen wie Standard-Glasflaschen sind den Einweg-Varianten vorzuziehen. Verpackungsfrei einkaufen: Läden wie "Nimm's Lose" in Rosenheim zeigen, dass man Lebens- und Haushaltsmittel in mitgebrachte Gefäße einfüllen kann. Auch auf dem Markt, beim Bäcker und im Supermarkt ist das mehr und mehr möglich. Plastikfrei leben: Informationen und Ideen bieten Internetseiten wie "besser-leben-ohne-plastik.de" oder "smarticula.de".

Katja Pape, Steffen Storandt

Ähnlicher Artikel im OVB: "25 Säcke Müll an nur einem Tag":
https://www.ovb-online.de/rosenheim/rosenheim-stadt/saecke-muell-einem-12297869.html

Bericht im BN-Magazin "Natur+Umwelt" 1-2019, Seite 50/51 über "Rama dama":
https://www.bund-naturschutz.de/magazin.html

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