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Wasserburg am Inn

Leserbrief zu den OVB-Artikeln über den Herderbach-Umbau

Kahlschlag am Friedhof?

Die Reinigung des Herderbachs vom Mischwasser ist sicher richtig und notwendig. Mit der jetzigen Planung kann aber es nicht gelingen, die Wasserleiche Herderbach-Gerinne zu reanimieren! Das Gerinne wird selbst in den offenen Abschnitten tief unter dem Gelände zwischen geradlinigen Betonmauern verborgen sein und ein Rinnsal bleiben - kein Biotop, sondern eine Falle für Mensch und Tier, die eine Umzäunung braucht und den Müll magisch anzieht. Auch das Wasserwirtschaftsamt sieht das wohl ähnlich und fordert keine der geplanten Maßnahmen für das Gerinne. Und trotzdem sollen wieder viele Bäume fallen, darunter wertvolle ältere Exemplare an der Herbststraße, wo schon der Sturm im Sommer große Lücken gerissen hat? Sind die Bäume an der Friedhofs-Ostseite wirklich nur Wildwuchs, den man großflächig beseitigen muss?

Nein! Die Planung muss noch einmal überarbeitet werden, und zwar mit weitaus höherer Priorität für die Schonung des alten Baumbestandes. Dazu könnte man das bestehende Gerinne behutsamer sanieren. Oder man könnte es durch ein zweites Rohr auf der Trasse des neuen West-Kanals um den Friedhof herumführen und damit zusätzlich Flächen für Grün und neue Wege gewinnen. Unabhängig davon lässt sich diese Trasse durchaus noch baumschonender gestalten.

Man sollte auch über weitere Punkte nachdenken: etwa über einen neuen Geh- und Radweg entlang des jetzigen Gerinnes an der Friedhofs-Ostseite mit Verbindungen zu den Schulen; oder über Verbesserungen der Situation westlich des Friedhofs, wo sich Fußgänger, Radfahrer und parkplatzsuchende Autofahrer immer wieder in die Quere kommen.

Dieses wichtige und kostspielige Projekt darf nicht allein Aufgabe der Stadtentwässerung bleiben. Sind die genannten Punkte denn nicht wichtig für die Stadtplanung? Und nicht nur die Stadträte, sondern auch die Bürger müssen einbezogen werden. Bis zum 14. Dezember kann zumindest schon mal jeder, der sich von dem Vorhaben betroffen fühlt, beim Umweltamt Einwendungen und Vorschläge machen!

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