Nur eine Galgenfrist?
BN-Leserbrief zum Bericht "Bäume fallen ganz zum Schluss" im OVB vom 25.07.13
Als vor einiger Zeit am Herderbach viel zu viele Bäume gefällt werden sollten, mahnte OB Gabi Bauer, jeder Baum sei ein Lebewesen, ein „Kollege“. Auch an anderer Stelle wäre diese Mahnung angebracht: Etwa wenn neue Leitungen so unsachgemäß verlegt werden, dass die Wurzeln von Alleebäumen zu Schaden kommen.
Oder bei unsinnigen Baumfällungen am Bahnhof: Auf dem Gelände westlich davon in Richtung Brückenberg machte die Verwaltung mit den dortigen Baum-„Kollegen“ kurzen Prozess: Sie wurden im Rahmen der Beseitigung von Feldgehölzen allesamt zum Sicherheitsrisiko erklärt und einfach abgesägt.
Doch damit nicht genug: Auch den prominenteren „Kollegen“ am Südtiroler Platz droht das gleiche Schicksal. Obwohl die gesunden großen Bäume den Menschen die gewünschte Aufenthaltsqualität mit Schatten, Kühle und besserer Luft bringen. Obwohl sie laut Biotopkartierung eine sehr hohe Bedeutung für die Natur haben. Obwohl sie eine attraktive Eingangssituation schaffen, die hervorragend zu einer ehemaligen Landesgartenschau-Stadt passt. Obwohl dort nach den Plänen der Stadt wieder Bäume stehen sollen - allerdings nur Ersatzpflanzungen, die Jahrzehnte brauchen, um annähernd den Wert der vorhandenen Bäume zu erreichen.
Mit der jetzt beschlossenen Galgenfrist für diese „Kollegen“ ist es nicht getan! Die Stadt sollte sich endlich ernsthaft bemühen, die Bäume am Südtiroler Platz auf Dauer zu erhalten, wie es Pflicht einer vernünftigen Grünplanung wäre. Auch die teure Beseitigung des Bunkers muss noch einmal hinterfragt werden. Andernfalls droht Ärger mit den Bürgern und die Gefahr, sich lächerlich zu machen - Neubeuern sollte eine Lehre sein!