Zur Startseite

Wasserburg am Inn

Stellungnahme zum Stadtumbau Bahnhofsareal

Beteiligung der Träger öffentlicher Belange gem. § 171 b BauGB i.V.m. § 139 BauGB
Stadtumbau Bahnhofsareal Rosenheim


Im Namen des Landesverbandes geben wir zu dieser Planung folgende Stellungnahme ab:

Grundsätzliches

Wir freuen uns, dass die Stadt Rosenheim die Beteiligung auf breiter Basis durchführt. Die Planung enthält viele interessante und positive Elemente, wenngleich sie insgesamt natürlich noch konkretisiert werden muss. Daran wird sich der Bund Naturschutz gerne nach Kräften beteiligen.

Grün- und Brachflächen

Grünfläche am Südtiroler Platz
Leider kommt in der Planung die Bedeutung dieser Grünfläche mit altem Baumbestand für Mensch und Natur überhaupt nicht zum Ausdruck. Diese Fläche muss als grünes Tor zur Stadt und als angenehmer Wartesaal im Freien weitgehend erhalten bleiben! Auch eine Beseitigung des Bunkers ist nicht notwendig.

Schonung weiterer Flächen
Die weitgehende Erhaltung des alten Baumbestandes muss für das ganze Gebiet ein zentrales, explizit formuliertes Ziel sein.
Gebiete mit seltenen Arten wie Eidechsen und Ödlandschrecken sollten weitgehend erhalten und miteinander vernetzt werden.
Die Entwicklung abseits des Kernbereiches kann Jahre oder Jahrzehnte in Anspruch nehmen; es besteht kein Anlass, Flächen dafür vorzeitig leer zu räumen.

Neue Grünflächen
Nicht nur für die Natur, sondern auch zur Erholung für die Menschen sollten größere parkähnliche Grünflächen vorgesehen werden.

Bebauung des Geländes

Frischluftschneise
Die Breite der Gleistrasse wird insgesamt deutlich reduziert. Es ist darauf zu achten, dass die Funktion dieses Gebiets als Frischluftschneise für die Stadt nicht durch dichte und hohe Bebauung eingeschränkt wird.

Zukünftige Verkehrsentwicklung
Eine vorschnelle Nutzung von Gleisflächen könnte zukünftige Lösungen sowohl für den Personen- wie für den Güterverkehr auf der Schiene im wahrsten Sinn des Wortes verbauen.
Das Freihalten einer Trasse für eine Stadtbahn (wie sie anderswo hervorragend funktioniert) halten wir nach wie vor für sinnvoll.

Verkehr

Überführung für Fußgänger und Radfahrer
Trotz vieler Hinweise von Bevölkerung und Verbänden (siehe hierzu unsere Stellungnahme vom März 2007) wurde die jetzige Unterführung nicht als vollwertige Stadtteilverbindung begriffen und realisiert:

  • Sie ist nicht mit dem Rad befahrbar. Auf der Nordseite gibt es (wie auch an den Gleiszugängen) nicht einmal Schieberampen.
  • Sie endet nordseitig an sehr ungünstiger Stelle im engen Bahnsteigbereich.
  • Sie könnte von Seiten der Bahn z. B. nachts geschlossen werden.

Aus diesen Gründen – aber auch weil viele Menschen sich davor scheuen, Unterführungen nachts zu benutzen – halten wir eine Überführung für sehr sinnvoll. Sie ist nicht nur für den Bereich „Am Gries“ wichtig, sondern für den gesamten Rosenheimer Süden. Die Überführung muss mit Rampen durchgehend per Rad befahrbar sein.

Enzenspergerstraße
Eine Straße parallel zur Enzenspergerstraße könnte die neue Bebauung im Süden der Gleise erschließen und die Wohnbevölkerung an der Enzenspergerstraße entlasten. Freilich müssten dazu weitere Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Maßnahmen in der Enzenspergerstraße wie Beschränkung des Durchgangsverkehrs und Tempo 30;
  • Deutlicher Abstand der neuen Straße von der Enzenspergerstraße.

Sollte die Parallelstraße nicht realisiert werden, wären in der Enzenspergerstraße Ausbaumaßnahmen für den Fußgänger- und Radverkehr ähnlich wie in der Klepperstraße erforderlich.

Generell ist eine Änderung der Rahmenbedingungen für den Verkehr (Förderung umweltschonender Verkehrsarten, Temporeduzierung, LKW-Durchfahrtsverbot...) nicht nur hier, sondern in der gesamten Stadt dringend nötig.

 Stellungnahme der Ortsgruppe Rosenheim vom März 2007...

Zur Ortsgruppe Rosenheim...