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Wasserburg am Inn

Juli 2023: Schwalben in Wasserburg

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe des BUND Naturschutz Wasserburg stand am 01. Juli der Schwalbenschutz in unserer Altstadt im Mittelpunkt. Hr. Helmut Stöckl führte viele interessierte Exkursionsteilnehmer durch die Altstadt.

Schwalben sind ja Kulturfolger und lieben, ganz im Gegensatz von vielen anderen Tieren, die Nähe des Menschen. Seit Jahrhunderten nisten sie bevorzugt unter den Altstadtarkaden, in Durchgängen oder aber auch in so manch schönem Innenhof von Wasserburg. Hier sind sie geschützt vor Regen und Hagel, der ihren offenen, halbschalenförmigen Nestern mit Jungen sonst arg zu schaffen machen würde.

Die Nähe zum Inn begünstigt die Nahrungsaufnahme von Insekten. Auch ist hier das wichtige Baumaterial für ihre Nester zu finden.

Hr. Helmut Stöckl sieht mind. 1 x wöchentlich auf seinem Rundgang nach den Nestern und den Schwalbenfamilien. Er dokumentiert die Entwicklung der Schwalbenpopulation und steht hierbei in enger Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Rosenheim. Alle Schwalben und ihre Lebensstätten sind nämlich streng geschützt. Eine Entfernung von Nestern wäre sogar ein Straftatbestand.

Wie die Aufzeichnungen von Hrn. Stöckl zeigen ist der Bestand an Rauchschwalben in Wasserburg leider trotzdem rückläufig. Gründe hierfür gibt es viele. Neben dem allgemeinen Rückgang von Insekten wirken sich auch die Tauben in der Stadt als Konkurrenten negativ aus. Schutzmaßnahmen gegen Tauben, wie z.B. Netze behindern aber auch Schwalben – ein Teufelskreis! Und die Turmfalken der Stadt, als natürliche Jäger von Tauben, verschmähen auch Schwalben nicht.

Leider werden aber auch bei Bau- und Renovierungsarbeiten Nester gestört oder manchmal sogar entfernt. Dies müsste nicht sein. Die Beratung von Hrn. Stöckl ist kostenlos und auch die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung bestens. So schreibt sogar die Stadt Wasserburg in Ihrer neuen Informationsbroschüre, dass in Zusammenarbeit mit dem Bauhof gute Lösungen gefunden werden können. Auch die Ortsgruppe des Bund Naturschutz bot ihre Beratung und aktive Unterstützung an.

Ja, auch die Schwalben benötigen zunehmend unsere Hilfe und ein Bewusstsein, wie zerbrechlich doch die alte Tradition von brütenden Schwalben in unserer Altstadt ist. Deshalb wurde angeregt auch im Schulunterricht ein fächerübergreifendes Projekt zu starten und auch die Kinder über den eindrucksvollen Lebenskreislauf unserer Schwalben zu begeistern.