Juli 2025: Der naturnahe Garten – Bürger öffnen ihre Gartentüre
„Der naturnahe Garten – Bürger öffnen ihre Gartentüre“ war das Motto einer gemeinsamen Veranstaltung des BUND Naturschutz OG Wasserburg und des Gartenbauvereins Reitmehring, die kürzlich zahlreiche Besucher anlockte.
Hanni Schmid zeigte den Besuchern zuerst das Schulgartenprojekt, das sie zusammen mit der Grundschule Reitmehring betreut. Zweimal in der Woche dürfen sich die Schulkinder in dem „Schulgarten“ betätigen und nach Anleitung so richtig ausgarteln. Dabei lernen sie die Ansprüche der einzelnen Gemüse- und Zierpflanzen kennen und sehen auch die Bemühungen, die erforderlich sind bis geerntet werden kann. Natürlich dürfen sie auch ernten – von Erdbeeren über Brombeeren bis hin zu Karotten, Tomaten, Zucchini und Kartoffeln.
Die aufmerksamen Zuhörer waren überzeugt, dass Kinder diese Erfahrungen nicht vergessen werden und künftig vieles mit anderen Augen betrachten. Kunstdünger, Schneckenkorn oder gar Spritzmittel sind natürlich absolut tabu, weil es den vielen anderen kleinen Helfern im Garten, wie Igel, Erdkröte, Marienkäfern und den Singvögeln schadet. Selbst das Wasser zum Gießen wird nicht aus der Leitung genommen, sondern wird in Regenwassertanks aufgefangen. Auch die Unterscheidung zwischen Unkraut und Wildkraut kann fast spielerisch vor Ort vermittelt werden. So lernen die Kinder bereits früh ein Umweltbewusstsein zu entwickeln.
Im Anschluss konnte der Hausgarten von Hanni Schmid besichtigt werden. Die kleine Gartentüre mit den bunten Gießkannen war weit geöffnet und lud zum Rundgang ein. Die Besucher waren erstaunt über die große Vielfalt an unterschiedlichen Lebensbereichen und Sitzplätzen. Überall blühte es und plätscherte es, denn Wasser als Gestaltungselement war überall anzutreffen. Auch hier kein Leitungswasser, sondern ausschließlich aufgefangenes Regenwasser aus der Zisterne. Über Schattengarten zum mediterranen Garten und über Gewürzgarten zum Nutzgarten konnten die Besucher nur Staunen. Alle Gartenthemen waren berührt und mit zurückhaltenden Gestaltungselementen durchzogen. Die große Liebe zum Garten war förmlich zu spüren. So bedurfte es auch keiner Interpretation des Schildes an der Hauptterrasse: „Ich gehe nicht zur Therapie, sondern in meinen Garten“.
Auch im gesamten Zier- und Nutzgarten wird keine Chemie eingesetzt. Es sind „wilde Ecken“ für Igel und Eidechsen vorhanden und Vögel und Fledermäuse sind willkommene Gäste. Ein wahrhaft vielfältiger und naturnaher Garten, der zu Recht ökozertifiziert wurde.
Lange noch diskutierten die Besucher untereinander und nahmen so manche neue Anregung mit nach Hause.







