Die Ortsgruppe Prien/Breitbrunn/Gstadt stellt sich vor
Die BN-Ortsgruppe Prien/Breitbrunn/Gstadt liegt am Westufer des Chiemsees und gehören mit ihren Mooren, Streuwiesen und Moränenhügeln am Fuße der Chiemgauer Alpen wohl zu den abwechslungsreichsten und landschaftlich wertvollsten Regionen im Landkreis Rosenheim.
Durch die Ausweisung eines Großteils der Gemeindegebiete als Landschaftsschutz-gebiete und die Inbetriebnahme des Chiemsee–Ringkanals sollte ein wirksamer Schutz der noch natürlich gebliebenen Lebensräume von Pflanzen und Tieren erreicht werden. Jedoch wird der Druck durch zunehmende touristische Nutzung, immer weiter ausgreifende Bebauung und verstärkte Intensivierung der Landwirtschaft immer größer.
Zu den wichtigsten Aufgaben unserer OG mit etwa 320 Mitgliedern gehört es deshalb, extreme Eingriffe in die Natur zu verhindern und einen hohen Grad von Betroffenheit in der Bevölkerung durch Info–Stände, Leserbriefaktionen und Wanderangebote zu erreichen.
Im folgenden werden einige unserer attraktivsten Biotope vorgestellt – in der Hoffnung, dass sich unsere Nachkommen auch noch beim hundertjährigen Jubiläum der Kreisgruppe Rosenheim daran erfreuen können.
1 Malerisches Kirchlein und Frühlingsknotenblumen in Urschalling
Im Süden Priens steht auf einem Moränenhügel das Urschallinger Kirchlein, das wegen seiner Fresken aus dem 13. Und 14. Jahrhundert weit über die Grenzen des Chiemgaus hinaus berühmt ist. Nicht weit davon blühen im März in einem nacheiszeitlichen Schluchtwald zahlreiche Frühlingsknotenblumen, die zu den ersten Blütenpflanzen des Jahres gehören.
2 Blütenteppich am Herrenberg
Wer im Frühling von der Priener evangelischen Kirche über den Herrnberg zum Feßlerweiher wandert, findet auf seinem Weg neben dem zarten Grün des Buchenwaldes zahlreiche Frühblüher wie Blaustern, Lungenkraut, Schlüsselblume, Milzkraut, Lerchensporn und Buschwindröschen.
3 Ursprünglich gebliebene Flusslandschaft im Priental
Zwischen Ortszentrum und südwestlicher Gemeindegrenze schlängelt sich die Prien noch so durch die nacheiszeitliche Landschaft wie sie es seit Jahrtausenden gewohnt ist. Hier geht die Wasseramsel auf Unterwasserjagd, hier baut der Eisvogel seine Brutröhre in das Steilufer und hier wächst der stark duftende Bärlauch in großen Mengen.
4 Seltene Blumen im Harrasser Moos
Die südlich von Prien gelegenen Moore sind nur teilweise entwässert, weshalb dort im Mai die akeleiblättrige Wiesenraute, die Trollblume und die besonders attraktive Sibirische Schwertlilie blühen.
5 Schwimmblattbiotop an der Prienmündung
An der nördlichen Ortsgrenze mündet die Prien in den Chiemsee. Hier befindet sich eine kleine Bucht, „Greamandlweiher“ genannt, die im Sommer mit zahlreichen Teich- und Seerosen bedeckt ist, weshalb hier der Zwergtaucher sehr gerne brütet.
6 Schmetterlinge und Sommerblumen an der Thalkirchner Ache
Hinter Atzing im Westen Priens ist die Welt noch in Ordnung. Wer im Sommer entlang der Thalkirchner Ache wandert, begegnet ursprünglich gebliebener Landschaft, zahlreichen Schmetterlingen und Blumen, die in der Intensivlandwirtschaft selten geworden sind.
7 Die Seele baumeln lassen auf der Herreninsel
Weltberühmt ist die Herreninsel durch das Schloss, das König Ludwig II. in der Mitte des 19. Jahrhunderts erbauen ließ. Abseits des Touristenstroms kann man die Insel in etwa 3 Stunden umrunden und dabei eine autofreie, natürlich gebliebene Wald- und Parklandschaft mit zahlreicher Blumen- und Vogelwelt entdecken.
8 Herrliches Panorama und Wasservögel am „Ganszipf“
Wer auf dem Chiemseerundweg von Breitbrunn nach Gstadt wandert, kommt am Beobachtungsturm „Ganszipf“ vorbei. Hier bietet sich ein herrlicher Blick zu den Inseln, übers Wasser und in die Chiemgauer Alpen.
9 Zauber der Hochmoorlandschaft bei Lienzing
Eine Wanderung im Lienzinger Moos ist zu jeder Jahreszeit ein Erlebnis: Im Frühling blühen Anemonen und Leberblümchen, im Herbst prangt das Pfeifengras in gelb und orange und im Winter beeindruckt die bizarre Hochmoorlandschaft um den „Grundlosen See“.
Text: Gerhard Märkl, 1. Vorsitzender der BN-Ortsgruppe Prien/Breitbrunn/Gstadt
Fotos: Johann Zimmermann, Prien
Weitere Informationen: http://www.naturerlebnis-chiemsee.de
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