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Wasserburg am Inn

Oktober 2016: Stellungnahme zum Interkommunalen Gewerbegebiet

Bebauungsplan Nrn. 170 und 77 "Interkommunales Gewerbegebiet Am Oberfeld-Süd / Hochstraß"

Sehr geehrte Damen und Herren,

im Namen des Landesverbandes und der Kreisgruppe Rosenheim des BUND Naturschutz (BN) geben wir zu dieser Planung gemäß § 4 BauGB folgende Stellungnahme ab:

Grundsätzliches

Wie bereits in unserer Stellungnahme vom August 2007 befürchtet, wird das Gewerbegebiet Oberfeld weit über den ursprünglich geplanten Rahmen hinaus erweitert.

Damit treibt man den Flächenfraß im flächenkleinen Rosenheim weiter voran. Grünflächen werden vernichtet und vorhandene Biotope beeinträchtigt. Der Autoverkehr erhöht sich nochmals. Wir lehnen die Erweiterung daher ab.

Flächennutzung und Stadtbild

Durch die ursprünglich nicht geplante und nun notwendigerweise verschwenkte Zufahrtsstraße gehen große Flächen allein für Verkehrszwecke verloren.

Die Gewerbegebiets-Erweiterung vernichtet fruchtbaren landwirtschaftlichen Grund auf Dauer.

Gewerbliche Nutzung und Verkehr beeinträchtigen die vorhandenen Biotopflächen gleich von mehreren Seiten her. Ein ursprünglich geplante Ausgleichsfläche wird gar nicht erst realisiert. Insgesamt kann der "Ausgleich" nur zu einem kleinen Teil im Gültigkeitsbereich des Flächennutzungsplans erfolgen, zum Nachteil für Mensch und Natur im Süden der Stadt.

Die Stadteingangssituation verschlechtert sich weiter. Raubling und der Rosenheimer Süden verschmelzen durch die Zerstörung der Grünzäsur zu einem Siedlungsbrei, den auch eine Eingrünung nicht zudecken kann.

Verkehr

Laut Verkehrsgutachten ist bei Vollausbau des Gewerbegebiets mit über 3.400 Kfz pro Tag zu rechnen, was insbesondere die südlichen Stadtteile mit Staus, Lärm und Abgasen belastet. Durch die Gewerbegebiets-Erweiterung soll die bisherige Zahl der Fahrzeuge um fast ein Drittel steigen. Falls weiterhin Firmen wie ein Badeeinrichtungsgeschäft mit großer Ausstellung zugelassen werden, könnte die Belastung noch weit größer werden. Die im Verkehrsgutachten versprochene Entlastung durch die Westtangente ist zumindest bisher nicht eingetreten.

Ob es für den Brennerzulauf eine neue Bahntrasse um Rosenheim herum geben wird, ist mehr als fraglich. Eigentliches Ziel für eine Umgehung Rosenheims war die Beschleunigung des Schnellzugverkehrs, was zum Nachteil der Stadt wäre und von ihr mit Recht bekämpft wird. Die Bestandsstrecke hat noch sehr viel Kapazität. Siehe hierzu auch unsere Ausführungen unter www.rosenheim.bund-naturschutz.de/brennpunkte-vor-ort/brenner-nordzulauf/weg-ins-milliardengrab.html.

Somit sind auf der Bestandsstrecke mehr Züge und damit höhere Lärmemissionen zu erwarten, was in die Lärmberechnungen eingehen müsste.

Bebauung

Allein aufgrund der Lärmbelastung, die bereits ohne die oben angeführten Punkte sehr hoch wäre, halten wir das Gebiet als Hotelstandort für ungeeignet.

Im Falle einer Bebauung wäre für die Dächer nicht nur eine Begrünung, sondern auch eine Sonnenenergie-Nutzung vorzuschreiben. Auch die Fassaden sollten begrünt werden.

 

Stellungnahme zum Gewerbegebiet Oberfeld vom August 2013

Stellungnahme zum Gewerbegebiet Oberfeld vom August 2007

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